FDP und CDU im Gleichschritt

■ Jäger und Kudella gegen Beschluß zum Stadtwerke-Verkauf

Den am Dienstag einstimmig gefaßten Senatsbeschluß für einen Verkauf von „bis zu 49,8 Prozent“ der Bremer Stadtwerke haben gestern in fast gleichlautenden Erklärungen FDP und CDU kritisiert. Während die CDU zur Erhöhung des Erlöses einen Verkauf von 74,9 Prozent forderte, sprach sich Wirtschaftssenator Claus Jäger sogar für 100 Prozent aus. Jäger auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz: „Der Staat muß sich an den Bremer Stadtwerken überhaupt nicht beteiligen.“

Übereinstimmend verwiesen CDU-Fraktionschef Peter Kudella und Claus Jäger darauf, daß der Erlös aus dem Verkauf von 49,8 Prozent der Stadtwerke-Aktien auf keinen Fall ausreichen würden, um die für 1995 kalkulierten Haushaltsrisiken von über 900 Millionen Mark zu decken. Während die Senatoren Wedemeier und Kröning bisher stets vermieden hatten, Spekulationen über den Wert der Stadtwerke in die Welt zu setzen, nannte Jäger gestern 600 Millionen Mark als realistische Größe für 49,8 Prozent des Aktienpakets.

Übereinstimmend kritisierten FDP und CDU auch den Beschluß des Senats, den Bau eines neuen Weserkraftwerks, die eigenständige Bremer Energieerzeugung und ökologische Kriterien in die Verkaufsverhandlungen einfließen zu lassen. Ase