Hansawelle abgestürzt

■ RB 1 verliert HörerInnen / ffn vor NDR 2

Schlechte Nachrichten für Radio Bremen Hörfunk nach den jüngsten Ergebnissen der Media-Umfrage 1994: Die Werbe- Hoffnungsträgerin Hansa-Welle im ersten Programm verzeichnete herbe Verluste in der Hörerschaft: Die Zahlen gingen im Sendegebiet um fast 10 Prozentpunkte von 33,2 auf 23,8 Prozent zurück.

Angesichts der drastischen Verluste vermeldet der Heimatsender mit trotziger Erleichterung, daß Radio Bremen 1 in der Stadt Bremen und in Bremerhaven mit 36,7 (47) Prozent immerhin noch seine Spitzenstellung halten konnte: „Radio Bremen weiterhin die Nummer Eins im Ausstrahlungsgebiet“, titelt die Presseabteilung. Radio Bremen 4 liegt unverändert bei 14,5 Prozent vor ffn mit 14,4 (16,8), NDR 1 mit 13,4 (9,8), NDR 2 mit 11,9 (13,7) und Antenne Niedersachsen mit 8,7 (6,4) Prozent. ...

In Niedersachsen liegen die Privaten vorn. Als einen „großen Erfolg“ haben ffn und Antenne Niedersachsen die Analyse-Ergebnisse gewertet; die Programme lägen im Hörerzuspruch weit vor NDR 2. Radio ffn sieht sich „erstmals seit Bestehen des privaten Rundfunks“ mit NDR 2 gleichauf. Dabei verweist der Sender auf die Hörer nnen pro Stunde, die beim NDR 2 in Niedersachsen mit 340.000 und für ffn mit 330.000 angegeben werden.

Radio Bremens Hörfunkdirektor Hermann Vinke rief nach den schlechten Nachrichten jetzt seine 4 Wellen zu einer „originären Anstrengung“ auf und kündigte eine „manöverkritische Auseinandersetzung mit den detaillierteren Analyseergebnissen an, die in einigen Wochen erwartet werden. Ein Dilemma hat RB schon erkannt: Das beste Programm und der höchste Qualitätslevel nützen nichts, wenn das Publikum von allem gar nichts weiß. Und weil immer weniger Menschen mit der Hörfunkzeitschrift in der Hand ihre Station äuswählen, will Radio Bremen verstärkt „noch in diesem Jahr seine Bemühungen verstärken, das Publikum über Programme, Sendungen, Höreraktionen und Senderaktivitäten zu informieren“. Die aufwendigen Maßnahmen der letzten Monate, wie mehr Verkehrs-Service und Camus-Radio haben sich offenbar noch nicht herumgesprochen. dpa/espe