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Der C.S.D. sind wir!

■ Ein kurzes Statement

Wenn den Berliner Schwulen nun klar wäre, wie wenig es für einen tollen Christopher Street Day braucht, wären sie erstaunt. O.K. – es geht nicht ohne vorherige Diskussion über das Datum, den vorherigen Treffpunkt, die Route und den Ort der Abschlußkundgebung. Vielleicht noch die Rednerliste. Das wär's schon. Nicht mal ein gemeinsames Motto muß man erstreiten (siehe USA – Pride 93, Unity 94). Die Inhalte kommen über die Leute auf der Demo selbst.

Wenn die teilnehmenden Kneipenwirte ihre Einnahmen aus dem Getränkeverkauf an die Veranstalter abführen, so ist daran nichts zu kritisieren. Dennoch – der C.S.D. ist mehr oder weniger zur Saufpartie verkommen. Daß Kneipenwirte an sich Kapitalisten sind, ist nicht neu. In die Kneipen gehen wir wohl trotzdem.

Warum glänzen die Leute vom Aktionsbündnis nicht mit einem tollen, politischen und bunten Block auf der großen Demo? Das Spektakel wird sich wohl 1995 wiederholen. Nun – es läßt sich auch mit zwei Demos leben. Für das abendliche Kulturprogramm ist Vielfalt ohnehin angesagt.

Es ist dumm und ärgerlich, wenn sich wegen dieses Debakels aktive Gruppen aufspalten oder gar nicht mehr als Gruppe in Erscheinung treten. Vielleicht läßt sich die selbstbewußte Lesbe 95 und ihr schwules Pendant nichts aufschwatzen und entscheidet künftig nach freien Stücken, wo und wie sie/er demonstrieren wollen. Der C.S.D. sind wir!!! Bobby Joane Baumann –

eine Berliner Tunte

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