■ Soundcheck: Roy Ayers Quintett / Pat Metheney / John Scofield
Morgen abend: Roy Ayers Quintett. In den letzten Jahren wurde im Jazz emanzipatorische Arbeit geleistet. Nicht nur Gitarristen und Saxophonisten traten als Bandleader auf der Bühne auf, sondern auch Instrumentalisten, deren Werkzeug zur zweiten Garnitur gehört. Der Vibraphonist Roy Ayers gehört zu dem kleinen Kreis von Musikern, die hartnäckig versuchen, das relativ junge Instrument in den Vordergrund musikalischen Schaffens zu stellen. Ayers spielt nicht nur, wie die Mehrheit der Vibraphonisten, Jazz. Früh begann er Rock-Elemente in seinen flüssigen Improvisationen einzusetzen und mit Weltmusikern wie Fela Kuti zu musizieren. In den 90ern spielt der Mann, der auch als Sänger auf der Bühne steht, eine zeitgenössische Mischung aus Jazz, Pop, Blues und Latin, die dem Dancefloor-Jazz unersetzbare Impulse gab. Kenner hören auf jeder zweiten Dancefloor- und HipHop-Platte Samples des Fünfzigjährigen aus LA.
Nikos Theodorakopulos
Fabrik, 21 Uhr
Außerdem: Pat Metheney und John Scofield haben sich zu einer Jazzrock-Mini-Super-Group zusammengefunden und zeigen ihre gegenseitige Befruchtung heute nachmittag im Stadtpark (15 Uhr), der selbe Platz wo Stanley Clarke morgen mit Al Di Meola und Jean-Luc Ponty ebenfalls die Qualitäten neuer Starensembles live dokumentieren will (15 Uhr). Das Konzert von Madder Rose morgen im Marquee entfällt.
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