Sammeln für Jack

■ Irland trotz des 2:1 nicht unzufrieden

Berlin (taz) – Große Überraschung vorweg: Mexiko trat ohne Hugo Sánchez an, den Stürmerstar mit dem Saltoüberschlag. Was egal war, weil Luis Garcia trotz seiner 164 cm gegen die robuste irische Abwehr zwei Tore schoß (s. auch Seite 20 unten) und dafür sorgte, daß „es sehr aufregend ist in unserer Gruppe“. Keine Klage von den Besiegten: „Um fair zu sein, die Mexikaner haben uns stark unter Druck gesetzt“ (Jack Charlton).

Wichtig allerdings war der Anschlußtreffer von Aldridge kurz vor dem Abpfiff, denn nun „reicht uns gegen Norwegen schon ein Unentschieden“ (Andy Townsend). Arg eng nämlich ist es in der „Todesgruppe“ (dpa) E, in der wegen des Torverhältnisses auch Italien im letzten Spiel gewinnen muß. Trainer Arrigo Sacchi fordert derweil harte Verunglimpfungen von den Presse, denn: „Lob ruiniert uns.“

Bei den Iren wird Jack Charlton („Ich lasse mir das Maul nicht stopfen“) auf der Bank fehlen, den die FIFA zudem um 20.000 Schweizer Franken erleichtern wird, wegen ungebührlichen Verhaltens während des Spiels. Strafe, was soll's: Seine Mannschaft wird die „Giraffe“ (201 cm) per Funktelefon leiten, und fürs Finanzielle haben irische Fans Hilfsmaßnahmen eingeleitet: „Wir gehen mit Büchsen los und sammeln für ihn.“ thöm

Mexiko: Campos - Rodriguez (80./Gutiérrez) Juan Ramirez, Del Olmo - Bernal, Ambriz, Garcia, Garcia Aspe - Hermosillo (80./Salvador), Alves

Irland: Bonner - Irwin, McGrath, Babb, Phelan - Houghton, Keane, Sheridan, Townsend, Staunton (68./McAteer) - Coyne (68./Aldridge)

Zuschauer: 61.200 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Garcia (43.), 2:0 Garcia (65.), 2:1 Aldridge (84.)