Karneval auf dem Kiez

„You will never walk alone“dröhnte es über die große Freiheit. So ganz alleine war die St. Paulianer Punker-Combo „Rubbermaids“ tatsächlich nicht, als sie am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein diesen Klassiker bei dem Tanz in die Freiheit intonierten. Insgesammt etwa 20.000 Menschen fanden sich zu diesem Straßenfest zwischen 16 und 2 Uhr nachts auf dem Kiez ein.

Mit einem karnevalistischen Umzug - jede Menge schriller Glitter - wurde der Freiheits-Tanz eingeläutet. Und während St. Pauli-Prominenz wie Willy Bartels zwischen den zwei Bühnen und diversen Bier- und Freßständen durchdefilierte, ließen sich auch die „KünstlerInnen“ der anliegenden Etablissements sehen - manchmal, wie bei den aufwendig gekleideten Transvestiten aus der Monika-Bar, zur Erschütterung harmloser Touristen.

In den sogenannten Kabaretts: Haus der offenen Tür. Bands und einzelne Musiker haben auf den Bühnen Platz genommen, auf denen gemeinhin die rhythmische Sportgymnastik dieses Distrikts veranstaltet wird. “Einmal im Jahr finde ich es ganz gut, daß wir den Laden auch mal für so etwas zur Verfügung stellen“, äußerte sich eine Angestellte des „Tabu“ und wunderte sich über das ungewohnt junge Publikum. Für die jugendlichen Voyeure gab es: Zwischen einer rappenden Hausfrau (Gina S.) und Miles from Nowhere nur kurze, züchtig bekleidete Auftritte der hauseigenen TänzerInnen.

kader/ Foto: Hinrich Schultze