Deckel Maho im Konkurs

■ Auffanglösung und Personalabbau

München (dpa) – Über die Deckel Maho AG soll zum 30. Juni der Konkurs eröffnet werden. Der Ende April wegen Zahlungsunfähigkeit beantragte Vergleich für das mit 530 Millionen Mark verschuldete Unternehmen sei nicht erfüllbar, sagte der Vergleichsverwalter Werner Schneider gestern. In den nächsten Wochen müsse 500 bis 600 der noch 1.700 Beschäftigten gekündigt werden.

Der Werkzeugmaschinenhersteller war 1993 aus der Fusion der beiden notleidenden Unternehmen Friedrich Deckel AG und Maho AG entstanden. Die Notehe wurde vor dem Hintergrund eines dramatischen Einbruchs am Werkzeugmaschinenmarkt von den Banken (maßgeblich Deutsche Bank und Bayerische Vereinsbank) und der Unternehmensberatungsgesellschaft Roland Berger als letzte Rettung für die beiden zuvor hart konkurrierenden Traditionsunternehmen verordnet.

Nach der Fusion kam es zu einem beispiellosen Umsatz- und Ertragseinbruch, zu Kapitalherabsetzungen für die Aktionäre, dem Abbau von über 3.000 Stellen und Werksschließungen. Das fusionierte Unternehmen erbrachte im 1. Halbjahr 1993/94 (30. Juni) nur noch 156 Millionen Mark Umsatz mit weltweit 2.200 Beschäftigten. Ende April 1994 mußte Deckel Maho Vergleich anmelden.

Verhandlungen zur Übernahme nach dem Konkurs laufen nach Schneiders Worten mit der Gildemeister AG und der Traub AG, die beide tragfähige konkurrierende Konzepte, aber noch keine endgültigen Angebote vorgelegt hätten. Mit Gildemeister ist Deckel Maho bereits in einer gemeinsamen Vertriebsorganisation verbunden.