■ Die populäre Konzertführerin
: Fred Feuerstein goes HipHop

„Please forgive me“ fleht Bryan Adams stets steinerweichen. Das wird aber wiedermal schwierig sein, wenn er am Freitag nach special guests seinen Lenor-Ultra-Pop ins Weserstadion kippen darf. „Sick Of It All“ wäre da nicht nur als Phrase ein treffender Kommentar, sondern ist auch der Name der gnadenlosen Hatecore-Band (sic), die zeitgleich den Schlachthof unsicher macht. Unter amerikanischen Amokläufern ist es sehr beliebt, Türme zu erklettern und von dort aus zu schießen. Im letzten Jahr ließ sich einer erwischen, der dabei ein „Sick Of It All“-T-Shirt trug. Flugs geriet die Band in die Schlagzeilen, und nun laufen ihre Clips sogar auf MTV. Bleibt nur zu hoffen, daß der Schlachthofturm abgeschlossen ist, wenn die Jungs am Freitag mit „Snapcase“ und „Ryker's“ ab 20 Uhr in der Kesselhalle spielen.

Am Samstag wird um 20 Uhr im Tivoli mal wieder kräftig mit dem Kopf geschüttelt - allerdings wohl nur vor der Bühne, denn die Designer-Metalheads „Kingdom Come“ wollen sich ihre Dauerwelle bestimmt nicht verwüsten. Da bringen „Blood on the Saddle“ am selben Abend sicherlich mehr echten Schweiß ins Lagerhaus, wenn sie dort um 21 Uhr ihren Cowpunk spielen, der nicht nur diverse Blues-Größen huldigt, sondern auch Psychobilly-Ikonen wie die „Cramps“.

In Bremen fragt man sich manchmal, ob es hier mehr Hip Hop-Bands oder -Fans gibt. Am Samstag um 20.30 Uhr stellen sich jedenfalls drei von ersteren den letzteren im BGH Weserterrassen: „Flintstonz“, „MAUF“ und „F.A.B.“ .

Völkerverständigung der jazzigen Art gibt es am Montag um 20 Uhr auf dem Vegesacker Jazz-Dachboden KITO. Joe Zawinul, in Wien geborener Wahl-Amerikaner, ist „Weather Report“-Veteran und Keyboarder. Das tut er diesmal zusammen mit dem indischen Percussionisten Trilok Gurtu. Wer Skrupel hat, dafür am selben Abend um 21 Uhr „Four The Moment“ in der Schauburg zu verpassen: Die a-capella-Frauengruppe tritt am Mittwoch nochmal um 20 Uhr im KITO auf. Die vier Kanadierinnen sind im Rahmen des „Women in (E)motion“-Festivals in Bremen. Zwischen Jazz, Soul und Gospel singen sie über die Geschichte der Black Community Kanadas.

Wer Musik lieber aus der Dose mag, kann sich am kommenden Donnerstag zu Dub-Grooves auf der Dub-Party im Drome wiegen. DJs: Christine Lang und der unverwüstliche Gerd Wichmann. an