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Lokalkoloratur

Geständnisse fallen schwer, aber manchmal ist die Zeit einfach reif. Also, einmal tief durchgeatmet unnd raus damit: Wir liiieeeben Wahlkämpfe!

Jetzt müssen wir natürlich erklären, wie es zu einer solch peinvollen Neigung kommen konnte. Nun, auch wenn es mancher Leser nicht recht glauben mag, wird in der taz-Redaktion hin und wieder – natürlich nur ganz verschämt – aber doch auch mal gerne gelacht. Und diese kleine Freude an Alltagssatiren wird selten besser bedient als zu Wahlkampfzeiten.

Kennen Sie zum Beispiel den? Wirbt die SPD zur Europawahl und pflastert die Straßen mit Stellschildern. Und schreibt in großen Lettern: „Wir tun es! – Henning Voscherau, Christa Randzio-Plath, Hans-Ulrich Klose.“ (Hi hi).

Oder den! Hamburgs SPD-Bundespolitikerin Marliese Dobberthien trumpft zum Bundestagswahlkampf mit einer Veranstaltungsreihe auf. Und titelt: Am 4. Juli mit „Wir schaffen die Wende in Bonn“; am 7. Juli mit „Wir schaffen die Wende in Bonn“; am 11. Juli mit „Wir wollen die Wende in Bonn“. Dann, nach so viel Vielschichtigkeit, am 13. Juli der logische Höhepunkt: „Marliese hat was ... zu sagen“. (kicher)

Nun könnte das fraglos so bis Oktober weitergehen, aber wir denken natürlich weiter. Unsere Vorschläge: Am 17. Oktober „Wir wollten die Wende in Bonn“, 24. Oktober „Wer will in Wahrheit schon die Wende?“, am 31. Oktober: „Wende? Was soll–s?“... sako

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