Ulrike Hauffe einstimmig zur Frauenbeauftragten gewählt

Ohne Gegenstimmen hat die Bürgerschaft gestern Ulrike Hauffe für die nächsten zwölf Jahre zur Leiterin der Bremer Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) gewählt. Enthaltungen gab es lediglich bei der DVU.

Die 43jährige parteilose Psychologin arbeitet im Zentralkrankenhaus Bremen-Nord und war dort eine der ersten Frauenbeauftragten im bremischen Öffentlichen Dienst. Außerdem gehört sie zu den Gründerinnen des Bremen-Norder „Arbeitskreises Frauen“, einem Zusammenschluß von über 20 frauenpolitisch aktiven Gruppen.

„Die ZGF muß ihre Wurzeln in der Frauenbewegung pflegen, aber auch direkt in die verschiedenen Stadtteile gehen, um dort aus der frauenpolitischen Lethargie der letzten Jahre wieder herauszuhelfen“, sagte Ulrike Hauffe gestern direkt nach ihrer Wahl. Dazu gehöre auch der Kampf für eine schärfere Formulierung im bremischen Landesgleichstellungsgesetz für die Frauenquotierung der Arbeitsplätze des Öffentlichen Dienstes. Die dort bisher verlangte „gleiche Qualifikation“ sei unzureichend definiert. Hauffe: „Qualifikationen, die Frauen als Mütter, im Haushalt und in Ehrenämtern erwerben, dürfen nicht länger unter den Tisch fallen.“

Im Arbeitsalltag des Krankenhauses Bremen-Nord habe sich die Quote erheblich besser bewährt, als sie selber am Anfang geglaubt habe, so Hauffe gestern: „Dadurch daß wir heute viel mehr Frauen in Leitungsfunktionen haben, hat sich das gesamte Klima verändert – für die Beschäftigten, aber auch für die Patienten.“

Ulrike Hauffe war von Frauensenatorin Sabine Uhl und den frauenpolitischen Sprecherinnen von SPD, FDP, Grünen und CDU einstimmig aus den 139 Bewerbungen ausgewählt worden. „Das war ein ausgesprochen konstruktives Verfahren“, sagte die Sprecherin des Frauenausschusses, Maria Spieker (Grüne). Und Elisabeth Motschmann (CDU) bestätigte: „Ulrike Hauffe hat mich als Bewerberin so überzeugt, daß ich meine Fraktion zur Zustimmung aufgefordert habe.“ Dies sei „nicht selbstverständlich“.

Wenn die neue Landesfrauenbeauftragte am 1. September ihr Amt antritt, geht die achtmonatige Vakanz zu Ende, die nach der Pensionierung der ersten Bremer Frauenbeauftragten, Ursel Kerstein, entstanden war.

Ase / Foto: Ch. Holzapfel