Krupp kauft ein

■ Italienisches Stahlwerk privatisiert

Mailand/Essen (dpa) – Ein deutsch-italienisches Konsortium unter Führung der Krupp AG Hoesch-Krupp hat die italienische Stahlhütte „Acciai Speciali Terni SpA“ (AST) gekauft. Die Staatsholding IRI, der das Werk bisher gehörte, berechnet den Investoren außer dem Kaufpreis von 600 Millionen Mark auch noch die Schulden von etwa 300 Millionen Mark. Krupp Hoesch ist an dem Geschäft mit 50 Prozent beteiligt. Den Rest teilen sich die italienischen Stahlkocher Agarini, Riva und Falck. Damit erhöhe sich der europäische Marktanteil von Krupp im Bereich der Spezialstähle von 27 auf 43 Prozent, sagte Krupp-Sprecher Jürgen Claassen.

In einem zweiten Schritt soll die AST-Beteiligung in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Thyssen eingebracht werden, das voraussichtlich noch im Oktober dieses Jahres gegründet wird. Mit einem Anteil von 60 Prozent wird Krupp die unternehmerische Führung in der Gemeinschaftsfirma übernehmen.

Bis zuletzt war die Privatiserung der AST von einem französisch- italienischen Mitbewerber angegriffen worden. Krupp dürfte den Zuschlag Experten zufolge wegen seiner Zusage erhalten haben, Kapazitäten und Arbeitsplätze zu sichern. Die Kartellkommission der Europäischen Union muß der Transaktion noch zustimmen.