Rätselraten um Selbstmordserie

■ Niedersächsische Justizministerin gerät unter Druck

Hannover Niedersachsens Justizministerin Heidi Alm-Merk (SPD) gerät offenbar unter Druck. Nach einer Serie von Todesfällen in Justizvollzugsanstalten des Landes, bei der sechs Menschen ums Leben kamen, kündigte die Ministerin eine Untersuchung der Vorgänge durch Vollzugsexperten und Psychologen an. .

Innnerhalb der vergangenen zwei Wochen haben sich in der Justizvollzugsanstalt Vechta drei Gefangene erhängt. Die 19 und 51 Jahre alten Gefangenen saßen in Untersuchungshaft. Erst am Wochenende war der dritte, bereits zwei Wochen zurückliegende Fall bekannt geworden.

In der Jugendhaftanstalt Hameln waren in der vergangenen Woche drei Häftlinge gestorben. Zwei Jugendliche im Alter von 16 und 19 Jahren hatten in ihrer Zellle nach bisherigen Ermittlungen selbst Feuer gelegt und starben an Kohlenmonoxidvergiftung, ein dritter . beging Selbstmord.

Damit haben in der ersten Hälfte dieses Jahres schon sieben Strafgefangene Selbstmord begangen. Im ganzen vergangen Jahr waren es sechs.Für den Psychiater Christoph Student von der Evangelischen Fachhochschule Hannover sind Selbstmorde geradezu ansteckend: Wenn ein Gefangener anfange,folgten ihm häufig weitere in den Tod. dpa