Gleichstellung Ost

■ Chancen für ostlehrerbesoldung

Bonn/Frankfurt (dpa) — Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht Chancen, daß der Bundesrat am Freitag doch mit Mehrheit der Neuregelung der Besoldung für ostdeutsche Lehrer in der Fassung des Bundestages zustimmt.

Wie die GEW gestern mitteilte, hat der SPD-Vorsitzende und rheinland-pfälzische Ministerpräsident Rudolf Scharping dem GEW-Vorsitzenden Dieter Wunder zugesichert, für diesen Gesetzentwurf zu stimmen. Er sehe Aussichten, daß die Bundesratsmehrheit für die Vorlage votieren werde.

Auch GEW-Chef Dieter Wunder appellierte gestern an alle Länderchefs, „jetzt in Eintracht“ dem Gesetzentwurf zuzustimmen. Dies wäre für die Lehrerschaft in Ostdeutschland ein bedeutsames Zeichen der Akzeptanz und der Achtung ihrer pädagogischen Arbeit.

Der Bundesrat hatte im April zunächst eine Gesetzesinitiative im Bundestag eingebracht, die aus GEW-Sicht keine Gleichstellung der Ostlehrer mit ihren westdeutschen Kollegen gebracht hätte.

Der Innenausschuß des Bundestages, dem sich das Gesamtparlament anschloß, schlug demgegenüber vor, die ostdeutschen Länder sollten die Besoldung in eigener Kompetenz regeln.