Marke Herzog

Kaum eine Woche im Amt und schon auf der Briefmarke: Roman Herzog. Weil der Neue immer noch keine flottere Brille hat, verzichtete die Bundespost vorerst auf ein Konterfei. Sie druckte ein gelbes Ortsschild mit der Aufschrift „Herzogsägmühle“. Was will uns diese Marke sägen? Bezieht sie sich auf das Kettensägenmassaker, das Herzog mit der deutschen Sprache zu veranstalten pflegt? Beklagt das Wertzeichen die „Unbehaustheit“ (Herzog) in geschlossenen Ortschaften, oder empfiehlt sie „Unverkrampftheit“ (Herzog) gegenüber den bösen Mühlen der Geschichte? Steht die kleine Hütte in der Mitte für das europäische Haus, für die Paulskirche oder gar für die Mauer in den Köpfen? Der Fachbereich Postphilatelie im Postministerium weiß es besser: Die „Herzogsägmühle“ in Bayern wurde vor 100 Jahren als „Arbeiterkolonie“ gegründet und ist heute ein kirchliches „soziales Dorf“. kotte