Norwegen verteidigte Walschlächter

■ Walschützer von Sea Shepherd und von Greenpeace stießen gewaltsam mit norwegischen Walfängern zusammen

Oslo/Paris (dpa/AFP) – Der militante kanadische Walschützer Paul Watson hat sich am Mittwoch eine gewaltsame Auseinandersetzung mit den norwegischen Behörden geliefert und ist nach mehrstündiger Verfolgung mit seinem Schiff „Whales forever“ in internationalen Gewässern entkommen. Ein Sprecher der Polizei in Bodö erklärte dazu, man habe wegen zu großer Gefahren bei der Verfolgung durch das Marineschiff „Andenes“ in internationalen Gewässern die Jagd eingestellt. Watson war zuvor mit der „Andenes“ zusammengestoßen und mit Übungsmunition beschossen worden.

Die norwegischen Behörden gaben an, daß das zur Walschutzorganisation „Sea Shepherd“ gehörende Schiff illegal in die Viermeilenzone des Landes eingedrungen sei, um den Walfang zu sabotieren. Man habe deshalb versucht, den Kanadier zu verhaften und sein Schiff aufzubringen. Watson behauptete dagegen, er sei nur in internationalen Gewässern gewesen und beschuldigte die norwegische Seite der „Piraterie“. Der 43jährige bekennt sich zu gewaltsamen Aktionen gegen den Walfang, er hat auch Walfangschiffe in Island, Portugal und Taiwan versenkt oder teilweise zerstört.

Auch die Umweltorganisation Greenpeace berichtete am Mittwoch, zwei ihrer Mitglieder seien von norwegischen Walfängern auf dem Kutter „Senet“ mit Messern angegriffen worden, nachdem sie das Schiff geentert und die Leine zu einer auf einen Zwergwal abgeschossenen Harpune gekappt hätten. In der Nacht zum Donnerstag kam es dann zu einem weiteren Zwischenfall, als zwei Besatzungsmitglieder des Greenpeace-Schiffs „Sirius“ einen Minkwal wieder zurück ins Meer warfen, der von dem norwegischen Walfangschiff „Senet“ aus mit einer Harpune erlegt worden war. Daraufhin wurden die beiden Greenpeacler von der Besatzung des Walfangschiffs über Bord geworfen.

Norwegens Regierung hat trotz des weiter geltenden Walfangverbotes durch die Internationale Walfangkommission (IWK) in diesem Jahr 301 Zwergwale für den Fang freigegeben.