Sand imWasserbecken

■ Altona: Ein Grünstreifen für 24 Stunden

Keine Frage, für die Kinder waren die abgestellten Autowracks von „Kiesow“ die Attraktion. Hemmungslos hüpften sie darauf herum, ließen Agressionen an den Blechkisten ab, deren Nachfolger das Straßenbild bestimmen.

Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) hat mit seinem 24-Stunden-Park am Wochenende das Augenmerk auf ein Stück Stadt gelenkt, auf dem maßlos Fläche verschwendet wird. Gleich dreispurig kommt die Louise-Schröder-Straße aus Richtung Kiez daher, umrandet von Parkplätzen auf jeder Seite. Der Altonaer Grünzug, von der international bekannten Landschaftarchitektin Herta Hammerbacher 1956 entworfen, wird hier jäh unterbrochen. Dabei fahren dort eher wenig Autos – an und für sich sehr erfreulich.

Heute früh werden die 140 Bäume und 500 Kubikmeter Rindenmulch, die anderhalb Tage den Park mimten, von den Sporsoren wieder abgeholt. Eigentlich habe man sie stehenlassen wollen, sagt der BDL-Vorsitzende Hans-Dieter Schultze. Aber die Zeit war für Genehmigungen zu knapp. Es bleibe die Forderung, daß diese Straße dicht gemacht, eingeengt oder überbrückt gehört. Und noch etwas liegt dem BDLA auf der Seele: Herta Hammerbachers Park. Gerade dort, wo es wenig Parkfläche gibt, die intensiv genutzt wird, geht viel kaputt. Die Folge dürfe nicht sein, daß man die Pflege aufgibt. So geschehen mit den Hammerbach–schen Wasserbecken: sie wurden mit Sand zugeschüttet. kaj