Clinton lähmt Berlin

■ Beim Besuch des amerikanischen Präsidenten wird für zwei Tage die halbe Stadt gesperrt / Tausende Polizisten im Einsatz

Wenn US-Präsident Bill Clinton morgen mittag am Brandenburger Tor seine Rede hält, wird die Innenstadt im Verkehrschaos versinken. Denn die gesamte Umgebung des Schauplatzes wird komplett abgeriegelt. Für die Autofahrer wirft der Besuch der „Billarys“ seine Schatten bereits seit gestern voraus. Obwohl das Präsidentenpaar erst heute abend um 22.30 Uhr auf dem Flughafen Tegel landet, sind die Zufahrtsstraßen zum Pariser Platz in Richtung Unter den Linden, der Ebertstraße und der Straße des 17. Juni schon seit Sonntag morgen 8 Uhr gesperrt. Von heute abend 22 Uhr an sind zusätzlich die Paul-Löbe-Straße ab Entlastungsstraße in Richtung Reichstag, die Scheidemannstraße zwischen Entlastungsstraße und Ebertstraße und diese ab Straße des 17. Juni in Richtung Reichstag dicht. Bis morgen früh um 7 Uhr bleiben nur noch die Clara-Zetkin-Straße, die Ebertstraße sowie die Straße des 17. Juni als Schlupflöcher zwischen West und Ost.

Wer Räder unterm Hintern hat, sollte den Bereich um das Brandenburger Tor morgen zwischen 7 und 15 Uhr am besten weiträumig umfahren. Die Straße Unter den Linden ab Glinkastraße/Neustädtische Kirchstraße ist in Richtung Pariser Platz dicht. Desgleichen die Wilhelmstraße zwischen Behrenstraße und Reichstagsufer, die Ebertstraße ab Voßstraße und die Straße des 17. Juni ab Entlastungsstraße in Richtung Brandenburger Tor. Auch rund um die Synagoge in der Oranienburger Straße, die die Clintons gegen 14 Uhr aufsuchen werden, wird der Verkehr zeitweise stehen. Zwischen 13 und 17 Uhr ist die Oranienburger Straße zwischen Tucholsky- und Monbijoustraße total gesperrt. Bereits ab heute 24 Uhr gibt es zahlreiche Parkverbote, und Fußgänger müssen ab 7 Uhr an der Synagoge auf die andere Gehwegseite wechseln. Weitere Sperrungen für Autofahrer und Fußgänger gibt es Dienstag mittag rund um das Rote Rathaus, wo sich Clinton gegen 14.40 Uhr in das Goldene Buch eintragen wird. Auch im Bereich der McNair-Kaserne in Lichterfelde, die am Nachmittag als letztes auf dem Besuchstimetable der Clintons steht, wird es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Der Osteweg, die Seehofstraße und teilweise auch die Goerzallee sind in dieser Zeit total gesperrt.

Berlin setzt 3.500 Beamte ein und hat zudem noch 500 Mann Verstärkung aus den neuen Bundesländern angefordert. Die Clintons selbst, so heißt es, werden von 450 eigenen US-Bodyguards eskortiert. Der Boß und sein Troß steigen im Hotel „Intercontinental“ ab. Die Zimmermädchen, Köche und Suiten werden gegenwärtig noch durchgecheckt. plu