Anschläge in Algier

■ Neun Ausländer bei zwei Attentaten getötet / Acht Islamisten erschossen

Algier (AFP/dpa) – In Algerien hält die Serie der tödlichen Anschläge gegen Ausländer an. Im Großraum Algier wurden gestern morgen ein Russe, zwei Weißrussen, ein Ukrainer sowie ein Rumäne von Unbekannten erschossen. Die Sicherheitskräfte in der algerischen Hauptstadt teilten mit, der Anschlag habe sich in der Vorstadt Oued Ouchayeh ereignet, die als Islamisten-Hochburg gilt. Die Opfer seien als Vertragsarbeiter in Algerien gewesen. Nach inoffiziellen Angaben waren die Arbeiter mit einem öffentlichen Bus unterwegs. Dieser sei an einer angeblichen Straßensperre gestoppt worden. Die Attentäter hätten dann die Ausländer ausgesondert und erschossen. Kontrollen in diesem Stadtviertel gelten wegen der fast täglichen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und radikalen Islamisten als normal.

Am Nachmittag wurden bei einem Anschlag auf ein Restaurant in Algier vier Menschen getötet und zwei weitere verletzt. Wie die Sicherheitskräfte mitteilten, waren unter den Toten auch zwei Bürger aus Ex-Jugoslawien.

In einer nach dem Anschlag veröffentlichten Erklärung verurteilte der algerische Innenminister Abderrahman Mezian-Cherif die „abscheuliche Tat“. Die Täter würden gefaßt und bestraft werden. Im italienischen Fernsehen erklärte der Vorsitzende des Parlamentsausschusses für ausländische Angelegenheiten, Mirko Tremaglia, in Zusammenhang mit dem Mord an sieben italienischen Matrosen am vergangenen Donnerstag seien zwei Verdächtige festgenommen worden. Sie hätten das Verbrechen gestanden und ihre Mittäter identifiziert.

Seit vergangenen September kamen in Algerien 51 Ausländer bei Anschlägen ums Leben. Für die Attentate werden radikale Islamisten verantwortlich gemacht, die alle Ausländer aufgefordert hatten, das Land zu verlassen.

Unterdessen haben algerische Sicherheitskräfte nach offiziellen Angaben bei mehreren Einsätzen in den letzten Tagen acht bewaffnete Islamisten getötet. Im Juni kamen insgesamt 187 mutmaßliche Islamisten bei Operationen der Sicherheitskräfte ums Leben.