■ Urdrüs wahre Kolumne
: Der Absturz zu Oldenburg

Och, Friedrich Rebers, du mein liebster Banker. Du Sparschweinmäster von Bürgerpark und Plattdeutschland, Freund und Förderer der schönen Künste, guter Mensch von Bremen! Ein widerlicher Doppelgänger treibt sein Unwesen und verbreitet unter deinem gebenedeiten Namen schamloses Stammtischgeplärr über Gammler und Penner, von denen die Stadt gesäubert werden müsse. Und dabei weiß doch jeder, daß es deine liebenswerte Sparkasse war, die dem Stadtstreicher und Schnorrer Heini Holtenbeen im Schnoor ein Denkmal in Bronze spendierte. Stell die Sache bitte ganz schnell klar – wo mit Stuhlgang geworfen wird, bleibt leicht was hängen!

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Im Fußballkreis Oldenburg-Stadt wurde dieser Tage ein neuer Kreisvorstand gewählt. Das Frauenreferat ging von Hannelore Bernert über auf Herrn Peter Carrels. Dieser wird im neuen Amte sicher seinen Mann für die Frau ganz prächtig stehen.

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Warnen wollen wir jene junge Frau, für die ein Thomas im Kleinanzeigenteil des Weserkuriers folgende Lürick aus vermutlich eigener Strickmaschine veröffentlichen ließ: FÜR KATJA! Mein Herz schmerzt / ich möchte schreien, doch / meine Stimme bleibt stumm! / Meine Gefühle geben mir die / Kraft, Dich zu bitten / werde meine Frau!“ Tu's nicht, Katja. Stell Dir mit dem Kerl ein Leben als Dichterlesung vor. Lebenslänglich!

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Wenn das Presseamt der Stadt Oldenburg (nicht identisch mit dem Vorstand des Fußballkreises) die Medien zu einem Termin mit OB Holzapfel bittet, dann wird der dazugehörige Anlaß unter anderem so erläutert: „Die Stadt Oldenburg wird eine neue Patenschaft übernehmen. Seit 1968 ist die Stadt bereits Patin über Flugzeuge der Lufthansa: Von 1968 bis 1980 über eine Boeing 737 sowie von 1981 bis 1994 über eine weitere Boeing 737. Mittlerweile ist auch das zweite Patenkind aus naheliegenden Gründen stärker gealtert als die 649 Jahre alte Patin und mußte aus dem Verkehr gezogen werden.“ Addieren Sie die Zahlen, ziehen Sie dann die Quadratwurzel und multiplizieren Sie diese dann mit der Schuhgröße des Oberbürgermeisters: Schon haben Sie die wahrscheinliche Absturzgeschwindigkeit des Patenkinds!

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Kurz vorm Eintritt in die stickige Redaktionsstube der TAZ geht der Schreiber just dieser Zeilen gern noch in den gegenüberliegenden Supermarkt, um sich mit einer Buttermilch gegen die Sommerplage zu wappnen. Und was gibt's dort jetzt kurz vor der Kassenzone aufgetürmt zu wahren Blaumachergebirgen? Wodka der Marke Boris Jelzin, eisgekühlt am besten zu genießen. Tja, wer nicht mehr gebraucht wird, wird auf Eis gelegt, lieber Boris. This is what Gospodin Helmut calls Marktwirtschaft...

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Apropos... Das Menschenrecht auf Rausch wies die hiesige CDU-Frauenunion bei ihrem letzten Treff mit allem möglichen Nachdruck zurück. Dazu pressemitteilen die Damen dann so viel Miß-und Überhauptnicht-Verstandenes zum Thema Haschisch, daß wir uns nunmehr volksaufklärerisch veranlaßt sehen, der Frauen-Union(samt allen interessierten LeserInnen) eine brandheiße Adresse aus Bremerhaven mitzuteilen, unter der sie für heroische Selbstversuche mit Gras aus eigenem Anbau für nur einen Zehnmarkschein im Briefumschlag 2,5 gr hochwertigen Samen für den häuslichen Balkon anfordern können: FischTown News, Postfach 27 O1 49 in 2752 Bremerhaven. Allzeit einen grünen Daumen und bestes Gelingen wünscht Ulrich Reineking-Drügemöller