IGM: Arbeitnehmerkammern zusammenlegen

■ Arbeiter und Angestellte - eine Lobby „so schnell wie möglich“

Intern wird es im DGB seit Wochen debattiert, die IG Metall trat damit gestern an die Öffentlichkeit: Arbeiter- und Angestelltenkammer sollen zusammengelegt werden. „So schnell wie möglich“ sollen die DGB-Gewerkschaften darüber einen Beschluß fassen, der „klare Orientierung“ bietet.

Daß die Unterschiede zwischen Arbeitern und Angestellten heute die Aufsplittung in zwei Kammern kaum noch rechtfertigen, liegt seit Jahren auf der Hand. Bisher hatte der DGB derartige Zusammenlegungs-Absichten immer verneint, um der im Angestellten-Bereich konkurrierenden DAG keine Wahlkampf-Argumente zu liefern. In einer „Arbeitnehmerkammer“ hätte die DAG neben dem DGB keinerlei Chance bei den Kammerwahlen.

Ein Gesichtspunkt beim Thema „Zusammenlegung“ war bisher auch immer, daß befürchtet wurde, der Arbeiterkammer-Geschäftsführer Heinz Möller als „starker Mann“ im Hintergrund würde damit automatisch Geschäftsführer beider Kammern. Wer gegen Möller war, war auch gegen die Zusammenlegung. Inzwischen ist Arbeiterkammer-intern der Streit zwischen dem neuen Arbeiterkammer-Präsidenten Peter Sörgel und Möller so grundsätzlich entbrannt, daß man sich DGB-intern die vereinten Kammern unter Sörgel nicht mehr mit Möller vorstellen kann. K.W.