Weidedamm-Tagung

■ Bremer Forum zu Wohnexperimenten

Im Schnellschuß geplante und gebaute riesige Wohnanlagen sorgen kurzfristig für Platz, langfristig aber für immense Probleme. Beispiel: Am Weidedamm ist eine drei- bis viergeschossige Bebauung vorgesehen, der in der Begründung zum Bebauungsplan explizit eine „Lärmschutzfunktion“ zugeschrieben wird. Klaus Möhle von der Initiative Grüner Weidedamm e.V.: „Bleibt zu fragen, wer soll denn da eigentlich wohnen? Alte, Kinder, sozial Schwache?“

Neue „Wohnformen mit mehr sozialem Einklang und weniger Eingriffen in den Naturraum“ fordert neben der Weidedamminitiative auch die AG-Stadt-Land-Ökologie, die mit einer Forumsveranstaltungsreihe Möglichkeiten aufzeigen will, die bei der Suche nach Überwindung der Engpässe im Wohnungsbereich von Quartiers-Initiativen, innovativen Architektur- und Stadtplanbüros formuliert wurden. Am Donnerstag referierte der Architekt Klaus Doernach über „Visionen ökologisch und sozialen Wohnens in der Stadt“. Einige der ZuhörerInnen haben die dort erörterten Ideen schon vor Jahren umgesetzt und konnten bei der anschließenden Besichtigung des Weidendammprojektes ihre Torfklos, Solarzellen und Binsenanlagen präsentieren. „Die Tagung sollte auch zeigen, was wir hier geschaffen haben“, sagt Ex-Weidendammler Matthias Timm und ergänzt: „Es wird Widerstand geben gegen den Beschluß der Bürgerschaft, den Weidedamm III zu bebauen.“ Das zweite Forum im Oktober beschäftigt sich mit der mangelnden Bürgerbeteiligung am Planungsprozeß. Genauer Termin und Ort stehen noch nicht fest. dah