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Unverkrampft, anregend und gleichberechtigt

„Die Zeiten des offenen Geschlechterkampfes sind vorbei“, verkündete Hamburgs Frauensenatorin Christina Weiss (Bild rechts, daneben Sprecherin Claudia Herstatt) gestern vor JournalistInnen, es sei an der Zeit, in die Phase der Normalität überzuleiten. Das will das Senatsamt für die Gleichstellung der Frau jetzt „unverkrampft und auf anregende Weise“ tun: Im Juli und September will es 660 Plakate mit zehn verschiedenen Sprüchen auf Hamburgs Werbeflächen einsetzen.

„Für Frauen und Männer muß Wahrheit dasselbe sein.“ „Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es.“ Oder: „Als man Frauen in der Kulturtradition vom Denken ausschloß, diente man ihnen zum Ersatz den Bereich der Gefühle an.“

Mit derlei Aussagen weiblicher und männlicher Philosophen, Künstler und Schrifsteller – von Beauvoir bis Platon – soll Hamburgs Bevölkerung zum Nachdenken angeregt werden. Denn, so die Senatorin, die Arbeit für die Sache der Frau sei zwar schon weit gediehen, aber Gleichberechtigung sei immer noch keine Selbstverständlichkeit. Eine sensibilisierende Wirkung verspricht sich Weiss von der Aktion; deshalb hätte das Senatsamt Texte ausgewählt, „mit denen man nicht ganz schnell fertig wird“. Selbstverständlich könne nicht jederman erreicht werden, aber sie seien zufrieden, wenn die Plakate bei 10 Prozent der Bevölkerung etwas in den Köpfen bewegten. Das Low-Budget-Projekt (Kosten 15.000 Mark) könne, so Weiss, bei Erfolg möglicherweise 1995 neu aufgelegt werden. sako

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