: Neues vom Brückentrick
■ Brücke des 17. Juni: Abriß oder nicht?
Eugen Wagner hatte seine Sparquote für 1994 eingehalten. 9,45 Millionen Mark, das teilte der Senat am 19. April mit, werde der Bausenator durch den Verzicht auf eine Grundinstandsetzung der Harburger „Brücke des 17. Juni“ einsparen. Eine Luftbuchung, wie sich jetzt abzeichnet.
Der Senat, das geht aus einer gestern veröffentlichten Antwort des Senats auf eine Anfrage des GAL-Abgeordneten Martin Schmidt hervor, hat Wagners Spar-Vorschlag bisher keineswegs zugestimmt. Zwei Senatskommissionen prüfen derzeit, ob die Brücke – sie verbindet Wilhelmsburg mit Harburg – überhaupt verzichtbar ist. Fraglich ist zum Beispiel, ob die Brücke nicht allein für den Katastrophenschutz und die Notfallvorsorge erhalten werden muß.
Schon unmittelbar nach Bekanntgabe des auf einen Abriß hinauslaufenden Verzichts auf die Grundinstandsetzung hatte der Harburger Bezirksamtsleiter Michael Ulrich darauf hingewiesen, daß die Brücke dringend benötigt werde. Es sei „schlechterdings nicht vorstellbar, daß der Senat im Zuge seiner Sparmaßnahmen eine ausgewachsene Elbbrücke abreißt“.
Stimmt der Senat dieser Auffassung zu, stünde Eugen Wagner mal wieder prima da: Die Sparquote erfüllen, ohne zu sparen. Chapeau.
uex
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