■ Mit Leo-Consult auf Du und Du
: Leo weiß von nichts

SPD-Landesvorstand Detmar Leo machte gestern in der Bürgerschaft eine Pressekonferenz in eigener Sache: Anlaß war eine Äußerung von Brigitte Dreyer, SPD-Politikerin und DAG-Vertreterin in der Angestelltenkammer. Sie hatte ihm vorgeworfen, er habe seine politische Position ausgenutzt, um der Firma seines Bruders, „Leo Consult“, Vorteile zu verschaffen.

Detmar Leo ist seit fünfzehn Jahren mit zehn Prozent an der Firma seines Bruders beteiligt, die im wesentlichen auf Sanierung von Altlasten in kontaminierten Böden spezialisiert ist. „Ich bin nicht verstrickt in irgendwelchen Angelegenheiten, und habe keine Bevorteilung der Firma meines Bruders in irgendeiner Form betrieben“, wurde Leo nicht müde zu wiederholen.

Dabei hatte er zum Beispiel 1991 einen Empfang von potentiellen Geschäftspartnern seines Bruders aus Aserbeidschan im Rathaus vorbereitet, und beabsichtigte, einen „Letter of Intent“ vorzubereiten. Gestern verließ ihn bei dem Thema die Erinnerung: „Ich habe überhaupt keine Vorstellung davon, daß ich in dieser Angelegenheit mit jemand geredet habe“, sagte er. Wenn es aber so gewesen wäre, wäre das auch nicht zu beanstanden.

Bei einer Senats-Delegation im Sommer 1992 nach Baku in Aserbeidschan war neben Senator Beckmeyer und Gerald Graubner (als Vertreter des bbi) auch Rainer Leo, der Bruder des Abgeordneten Detmar Leo, mit von der Partie. Der hatte die Reise vorbereitet. Dort lobte Beckmeyer das bbi und dessen „internationale Erfahrung – gerade auf dem Sektor der Berufsbildung“. Radio Bremen berichtete, es gebe aus dieser Zeit einen Vertrag zwischen der Firma Leo Consult und dem bbi. Dem Radio-Journalisten Brandt liege eine Kopie des in englischer Sprache gehaltenen Kooperationsvertrags vor. vivA