Für Gewerbe in der City

■ Umweltsenator legt neues Programm vor

Den „Strukturwandel Innenstadt“ möchte das Umwelt- und Stadtplanungsressort mit einem Programm „Schaffung citynaher Arbeitsplätze“ einläuten: Rund 350 Hektar innenstadtnaher älterer Gewerbeflächen und freiwerdender Kasernengelände sollen zur Schaffung citynaher Arbeitsplätze umstrukturiert werden. Dazu gehören das Gewerbegebiet Woltmershausen/Gaswerk, das TÜV-Gelände an der Stresemannstraße, die Plantage in Findorff, der Promotionpark hinter dem Hauptbahnhof und die Kasernen in Grohn und am Niedersachsendamm in Huckelriede. Für dieses Konzept des Umwelt- und Stadtplanungsressorts hat der Wirtschaftsförderungsausschuß am Montag gut 800.000 Mark aus dem Investitionssonderprogramm bewilligt. Diese Flächen sollen vor allem „Dienstleistungsbetriebe, die ein urbanes Umfeld und eine attraktive Anbindung an den ÖPNV suchen“, anlocken, sagte gestern Umweltsenator Ralf Fücks.

Gleichzeitig ist geplant, rund eine Million Quadratmeter zusätzliche Bürofläche in Innenstadt und anderen Stadtgebieten zur Verfügung zu stellen. Das Stadtplanungsressort lenkt damit den Blick weg von Großbetrieben im verarbeitenden Gewerbe, die im Streit um die Gewerbeflächen mit dem Wirtschaftsressort meist im Mittelpunkt stehen, hin zu kleineren Betrieben in Bereichen wie Firmendienstleistung, Ingenieurswesen, Marketing oder Medien – „da werden noch Arbeitsplätze geschaffen“, so Tom Lecke-Lopatta, Flächenreferent des Umweltressorts.

Eine jetzt erstellte Städteumfrage über Gewerbepolitik bescheinigt Bremen nach Fücks Worten einen guten Stand: Im Vergleich mit 25 anderen deutschen Großstädten liegt Bremen denmnach auf Platz 4 bei der Gewerbeflächenvermarktung und besitzt noch den zweitgrößten, laut Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächenvorrat. Die Preise dagegen liegen weit unter Durchschnitt, „als ob Fläche kein wertvolles Gut wäre, mit dem man sparsam umgehen müßte“, so Fücks. Für das integrierte Flächennutzungsprogramm vermeldete Fücks Erfolge; auch schwierige Gelände, die mit Altlasten belastet sind wie der Ölhafen Süd oder das Gewerbegebiet Flughafen, kämen voran. skai