500.000 Straßenbäume

■ Umweltsenator Hassemer stellte bundesweit einmaligen Baumleitplan vor

Die Zahl der Straßenbäume soll in den nächsten 20 Jahren auf eine halbe Million anwachsen. Dies sieht ein bundesweit einmaliger Baumleitplan vor, den Umweltsenator Hassemer (CDU) gestern vorstellte. Ziel ist, die Baumdichte von vor 1945 zu erreichen, wie Hassemer sagte. Dabei sollen vor allem die für Berlin typischen und standortgerechten Baumarten wie Linde und Ahorn gepflanzt werden. Derzeit säumen über 387.000 Bäume Berlins Straßen, das sind im Durchschnitt 76 je Straßenkilometer. Damit ist Berlin Spitze, der Bundesdurchschnitt liegt bei 30 bis 35. Grünes Symbol ist die Linde, die 37 Prozent des Gesamtbestandes ausmacht. Zweithäufigster Baum ist der Ahorn (20,6 Prozent), gefolgt von Eiche (8,1 Prozent), Platane (6 Prozent) und Kastanie (5,2 Prozent). Fast jeder zweite Baum wurde erst in den letzten 15 Jahren gepflanzt. Über 55 Prozent der Bäume sind überwiegend frei von Kronenschäden. Rund 5.000 müssen dennoch jedes Jahr wegen Altersschäden gefällt werden. Um das Ziel von 500.000 zu erreichen, müssen laut Hassemer künftig jährlich 10.600 Straßenbäume (1993: 6.400) gepflanzt werden. Einschließlich der Pflege werde dies 31,8 Millionen Mark kosten. Für die „Aufforstung“, die vor allem in Ostberlin erfolgen soll, will der Senator deshalb Apotheker, Händler und andere Gewerbetreibende motivieren, in ihrer Straße Bäume zu pflanzen. ADN