■ Press-Schlag
: Total auf den Hund gekommen

Das Stuttgarter Weissenhof- Turnier ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Konnte man sich im Schwabenland auf nichts verlassen, dann doch zumindest bis dato auf das Gesetz der Distinktion: Die VIPs hielten große Stücke auf sich selbst und ihresgleichen. Und nun? Von wegen etepetete und so. Die schwäbische Schickeria ist im Begriff der Verrohung, sie entwickelt animalische Triebe, kurzum: Sie ist erschreckend offensichtlich auf den Hund gekommen.

Tessa heißt die Schöne, die diesen Abwärtstrend zu verantworten hat. Während die Nummer eins der Veranstaltung, Michael Stich, von einem 20jährigen Emporkömmling, Andrea Gaudenzi, vom Platz gefegt wird, macht die Dame ein Nickerchen. Streckt alle Viere von sich und schnarcht. Dabei wird dem Biest auch noch ein Verhältnis zu dem Schlaks aus Elmshorn angedichtet. Unverschämtheit! Dessen Ehegattin sitzt nichtsahnend neben der schläfrigen Schönheit und gibt sich auch noch größte Mühe, deren Ignoranz fürs Tennisspiel des Herrn Gemahl zu ignorieren.

Was nicht leicht fällt. Denn Tessa hat alles darauf abgerichtet, aufzufallen: Sie trägt Pelz, bei der Bullenhitze! Und drunter? — Nichts! Was Wunder, daß die aufreizende Dame alle Blicke auf sich zieht. Und der sattsam bekannte Herr auf dem Court nur halbherzige Unterstützung erfährt. Vergebliche Liebesmühe, Tessa hängt's nebst der Zunge zum Halse raus.

Augenzeugen der Affäre hatten ein neues Thema. Nicht Slice und Topspin, sondern das unbekannte Wesen auf der Promi-Tribüne erhitzte die Gemüter. „Friedlich“ habe sie sich verhalten, wußten ein paar wenige. Andere wollten gesehen haben, daß sich Tessa auf dem Paßfoto ihrer Akkreditierung, die sie brav für jeden sichtbar um den Hals und über ihrem Pelz trug, in eindeutig zärtlicher Pose habe ablichten lassen: Nicht näher definierte Finger streichelten ihren Hals.

Ach ja — und so eine gehört zur erlauchten Crème de la Crème der Tennis-Fangemeinde, zu den paar wenigen, denen überallhin Zutritt gewährt wird (Akkreditierung rot-rot), selbst ins Heiligtum der Spielerlounge. „Tessa wird behandelt wie eine Familienangehörige“, verlautet es auf Nachfrage im Akkreditierungsbüro. Schließlich sei sie seit Wochen angemeldet, und außerdem habe alles seine Richtigkeit, nachdem auch das Stuttgarter Ordnungsamt ihr Dasein abgesegnet habe. Also doch, normalerweise muß „so eine“ in einer gut geführten schwäbischen Tennisanlage draußen bleiben.

Eine Ohrfeige ins Gesicht aller Schickimickis, besonders wenn das Beispiel des Bobtails Tessa Schule macht. Gipfel der Gleichmacherei: „Wenn Michael Stich und sein Clan das dürfen, darf es wohl jeder andere auch.“ -coh-