■ Soundcheck: Superstition Volume II
Superstition Volume II
(Superstition/Motor)
Holt man auswärts Erkundungen über den Marktwert von hiesigem Täschno ein, erhält man zwiespältige Antworten. Die durchweg gewieften Mixer seien leider in etwa so produktiv wie die Kollegen in Schweinfurt. Hakt man dann nach, fällt gemeinhin das Wort „Superstition“. Das Label, das sich um die Mannen aus dem Unit gruppiert, tritt nun mit dem zweiten Sampler an, den Anspruch einer Techno-Stadt mit dem tatsächlichen Output zu harmonisieren. Für das gemeine Volk mit dem schmaleren Geldbeutel hat man die eingängigeren Remixe bereits veröffentlichter Superstition-Maxis zusammengestellt und schlägt so das Buch der digitalen Beats weit auf. Die Heimmannschaft aus dem Unit spannt den Bogen vom elegischen Eröffnungsstück bis zum wunderbar-wurzeligen Tribal von Humat. Damit das Projekt aber kein einfaches Heimspiel wird, richtet man einen digitalen Dreieckshandel zwischen Hamburg, Berlin und Frankfurt ein. Aus Berlin stoßen Mijk von Dijk und Kid Paul mit eiskalten, abstrakten Produktionen hinzu, von denen eines den Stadtteil „Schöneberg“ koloriert. Aus Frankfurt hingegen schweben die Paragliders ein und erzählen davon, wie es sich über den Wolken anfühlt, im besinnlichen Gleitflug oder nach dem Riß der Leinen. Resümee: Keine geschlossene Mannschaftsleistung, aber einige Individualisten im Werk vereint.
Volker Marquardt
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