Leichtathletik-WM: Larry Hughes

Foto: Theo Heimann / Xpress

Auf die Frage nach seinem Hobby gibt es für den 47jährigen Larry Hughes aus den USA nur eine Antwort: Frauen. Mit der Ehe hat er es auch schon probiert, „aber jetzt bin ich geschieden, es gibt einfach zu viele schöne Frauen“, erzählt er. Sein zweites Hobby ist Sport. Früher war er „der Größte“ in seiner College Footballmanschaft in Columbia, Maryland. Larrys Unglückszahl ist die Sieben. 1967 wurde er im Vietnamkrieg angeschossen und sitzt seitdem im Rollstuhl. „Erst hatte ich Depressionen und habe mich minderwertig gefühlt. Aber dann habe ich kapiert, daß jetzt, wo mein Körper behindert ist, mein Kopf das Wichtigste ist, was ich habe.“ Larry hat seinen Doktor und Professor gemacht und arbeitet seit 13 Jahren bei IBM als Computeringenieur. Und er hat angefangen, wieder zu trainieren: Rollstuhlrennfahren.

Die Sieben brachte ihm noch mal Unglück. 1987 wurde er auf der Straße angefahren und an beiden Armen verletzt. Seitdem reicht die Kraft nicht mehr zum Rennfahren, und er ist umgestiegen auf Dreikampf: Kugelstoßen, Diskus- und Speerwerfen. „Ich habe weitertrainiert, weil ich die Wettkämpfe brauche. Da kann ich zeigen, daß auch mein Körper normal ist“, sagt er. Bei Meisterschaften und Olympiaden rollt der 47jährige schon seit Jahren an den Start. „Ich kenne dann immer schon viele von anderen Wettkämpfen. Wir schreiben uns und telefonieren auch sonst.“ Und neben Sport und Frauen fehlt bei Larry auch das klassische dritte Hobby nicht: Autos. Jeden Morgen fährt er in seinem Kombi zur Arbeit, und wenn er Lust hat, steigt er um in seinen blauen Cadillac. Und Football hat er auch nicht vergessen: „Ich bin gerade dabei, zu Hause eine Rollstuhlfootballmanschaft aufzubauen.“ Patricia Pantel