Hessens Beispiel macht Schule

■ Ozonalarm künftig auch im Norden

Berlin (taz) – In Hessen sank gestern die Ozonkonzentration: Zwei Drittel der Meßstationen meldeten niedrigere Werte als am Mittwoch. Dennoch durften die AutofahrerInnen noch nicht wieder durchstarten. Mindestens bis zum Abend sollte das Tempolimit von 90 Stundenkilometern auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen bestehen bleiben. Eine letztes Jahr in Wiesbaden verabschiedete Verordnung schreibt vor, daß ab 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft die Füße vom Gaspedal genommen werden müssen. Am Mittwoch war ein Spitzenwert von 307 gemeldet worden. Während Umweltbundesminister Klaus Töpfer der hessischen Landesregierung „Symbolpolitik“ vorwarf, kündigten Niedersachsen und Bremen ebenfalls Sommersmogverordnungen an. Sie dürfen dabei auf das Wohlwollen der meisten Leute hoffen: Eine ARD-Sondersendung am Mittwoch abend fand mehr Interesse als jeder Krimi, und in Hessen gab es in den letzten Tagen kaum Proteste.

Unterdessen griffen in Aachen einige BürgerInnen zur Selbsthilfe: Sie klemmten Flugblätter mit offiziellem Briefkopf an die Windschutzscheiben, in denen sie den Oberstadtdirektor mitteilen ließen: „Der private Autoverkehr muß bis auf weiteres eingestellt werden.“ Leider ohne Erfolg. Annette Jensen Seiten 3 und 10