Der Hexen-Weg

■ Bargteheide wird feministisch!

Langsam entdecken manche Gemeinden, daß zuviele Straßen nach Männern benannt wurden. Womöglich noch solche, die an den Vorsitzenden des heimatlichen Kaninchenzüchter-Vereins von 1963 erinnern sollen. Löblich ist daher das kleine Örtchen Bargteheide. Dessen Frauen-Kuratorium hatte vorgeschlagen, eine Straße im Neubaugebiet nach der Magd Gretje Offen zu benennen, die 1667 als Hexe gehenkt und verbrannt wurde. Der Bürgermeister von Bargteheide, Frank Pries, stimmte dem Vorschlag gestern zu.

Nun erinnert der Gretje-Offen-Weg an Bargteheides dunkle Vergangenheit. Die 45jährige Frau war im 17ten Jahrhundert von zwei Hufnern aus den Nachbardörfern Tremsbüttel und Steinhorst beschuldigt worden, eine Hexe zu sein.

Sie beteuerte ihre Unschuld. Herzog Christian Albrecht ordnete die Folter an. Erst nach zwei Ertränkungsversuchen, der sogenannten Wasserprobe, und der Anwendung von Daumenschrauben gestand Gretje Offen, mehrere Pferde und einen Knecht durch Hexerei umgebracht zu haben.

Greta Eck