In Ruhe durchatmen

■ Langsamfahren kommt allen zugute

Berlin (taz) – Wer langsamer fährt, macht weniger Dreck. Wenn nur 60 Prozent der FahrerInnen mit Tempo 90 auf Autobahnen unterwegs wären, entstünden dort 40 Prozent weniger Stickoxide und Kohlendioxide. Umgerechnet auf die gesamten Emissionen aus Schornsteinen und Auspuffrohren heißt das immerhin noch: Fast 10 Prozent der Treibhausgase könnten verhindert werden – kostenlos. Das hat das Umweltbundesamt errechnet.

Bei 120 Stundenkilometern wäre der Effekt zwar geringer, aber trotzdem gäbe es noch einen deutlichen Vorteil zu der heutigen Situation. Immerhin 1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid würden der Umwelt erspart, das sind 10 Prozent von dem, was die Blechkisten heute an den Autobahnen in die Luft blasen. Stickoxide würden um 12 Prozent vermindert.

Tempo 30 als Regelgeschwindigkeiten auf Dorf- und Stadtstraßen kämen der Atemluft ebenfalls zugute. Bei vorausschauender Fahrweise könnten die Schadstoffe um 10 bis 20 Prozent gesenkt werden, prognostiziert Holger Brackemann vom Umweltbundesamt. Auch Ohren und Nerven täte die langsamere Fahrweise ausgesprochen gut: 3 Dezibel (A) weniger Lärm müßten die AnwohnerInnen im Durchschnitt verkraften – das entspricht einer Halbierung der Verkehrsmenge. aje