Fünf Franzosen bei versuchtem Bombenanschlag erschossen

■ Paris ruft Franzosen aus Algerien zurück

Algier/Paris (AFP) – Bei einer Schießerei in einem Ausländergetto in Algier sind gestern fünf Franzosen getötet worden. Aus dem französischen Außenministerium hieß es, Attentäter hätten versucht, eine Autobombe in die Siedlung zu schaffen. Dabei sei es zu dem Schußwechsel mit französischem Wachpersonal gekommen. Bei den Toten handelt es sich um drei Gendarmen und zwei Angestellte der französischen Botschaft. Die französische Regierung forderte in Algerien lebende Franzosen zur Rückkehr nach Frankreich auf. Außenminister Alain Juppé und Verteidigungsminister Francois Leotard sind noch gestern nach Algier gereist. In den vergangenen zehn Monaten sind in Algerien bereits 15 Franzosen bei Attentaten getötet worden.

Der gestrige Anschlag geschah in der Ausländersiedlung Ain Allah am Südwestrand der algerischen Hauptstadt. Nach französischer Darstellung brachen die Täter das Eingangstor zu der Siedlung auf, in der rund siebzig französische Botschaftsangestellte leben, und versuchten, einen mit Sprengsätzen beladenen Wagen neben einem Gebäude abzustellen. Die Aktion erfolgte während der Wachablösung. Die eintreffenden Gendarmen wurden von den Attentätern mit automatischen Waffen beschossen. Nach Angaben algerischer Behörden wurde ein vierter Gendarm verletzt. Die Täter entkamen.

Die französische Regierung forderte die algerische Führung zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen für die in Algerien lebenden Franzosen und zur unnachsichtigen Verfolgung und Bestrafung der Täter auf. Der Anschlag ist der bisher folgenschwerste auf französische Staatsbürger in Algerien. Insgesamt wurden 56 Ausländer bei Anschlägen getötet, die Islamisten zugeschrieben werden. Zuletzt wurden am 11. Juli fünf Staatsbürger aus Rußland, Weißrußland, der Ukraine und Rumänien getötet. Am 7. Juli war sieben italienischen Matrosen im Hafen Dschendschen auf ihrem Schiff mit Messern die Kehle durchtrennt worden.