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Ökotopie in Planung

■ Initiative will Ökodorf gründen

Ganz Germanien ist dem schnöden Mammon verfallen - ganz Germanien? Nein, ein kleines Dorf will Widerstand leisten und all die guten Energien (regenerative natürlich) und Strukturen (basisdemokratische) in ihren Mauern versammeln und dem Feind trotzen. Ökodorfix existiert zwar real noch nicht, aber an der biologischen Konzeption wird bereits heftig herumgedacht.

Bereits in den 70er und 80er Jahren gab es eine ganze Reihe von Kommunengründungen, in denen versucht wurde, Leben und Arbeit ökologisch zu verbinden und sich durch Landwirtschaft selbst zu versorgen. „Aber die meisten dieser Kommunen führen heute ein Nischendasein, für sie steht der Gedanke ,Global denken - lokal handeln' nicht mehr so im Vordergrund wie für uns“ sagt Till Mossakowski, einer der InitiatorInnen der Ökodorf-Arbeitsgruppe. „Unser Dorf soll ein Modell für die ganze Gesellschaft sein.“

Bis jetzt gibt es in Bremen erst eine kleine Gruppe von Interessierten, die sich in ihren Überlegungen von einem Projekt in Sachsen-Anhalt inspirieren läßt. Die dortige Initiative hat die Konzeption einer ökologischen Siedlung erarbeitet, die sich die BremerInnen zum Vorbild nehmen.

Die Ziele sind weit gesteckt: Ökologische Landwirtschaft zur schwerpunktmäßigen Selbstversorgung, verschiedene Wasserkreisläufe, um Trink- und Brauchwasser zu trennen, die Nutzung regenerativer Energien, Verwendung ökologischer Baustoffe und damit nichts verloren geht soll es Humus-Toiletten geben - oder wenn genug „anfällt“, dann vielleicht doch eine Biogas-Anlage. Ob für den Eigenbedarf auch gesponnen und gewebt wird, ist noch unklar. „Sowas hängt eben davon ab, welche Berufe die Leute mit einbringen“, so der Planer. Im Konzept aus Sachsen-Anhalt denkt man da an folgende: StellmacherIn, KüferIn, BesenmacherIn, KorbflechterIn, Hufschmiede und SchindelmacherIn.

In Bremen ist man allerdings noch nicht so festgelegt. „Wir müssen das alles noch ausdiskutieren“, beruhigt der Ökodorfix in spe. kaz

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