■ Die polpuläre Konzertführerin
: Fluchtburg für Immersatte

Sie sind unverwüstlich, sie fahren niemals in den Urlaub – die Leute von der Musikinitiative Bremen e.V. Auch heute versammeln sich die Unerschütterlichen wieder zu gewohnter Stunde, nämlich um 21.30 Uhr, in der Neustadt zur Jazz Session. Offenes Mucken für KönnerInnen also im Buntentorsteinweg 112.

Das Falstaff, die Theaterkneipe am Leibnizplatz, mausert sich in konzertarmen Zeiten wie diesen zu einer weiteren Fluchtburg für die Nimmersatten. Moderner Jazz steht am Freitag um 20.30 Uhr auf dem Programm, und zwar aus dem Ruhrpott. Held an den Saiten: Hans Steinmeier, verstärkt durch das Lydian Network.

Abteilung „Schön war's gewesen“: Ein richtiger Leckerbissen war am Freitag in der Friesenstraße geplant: die Hamburger ...But Alive, Deutschlands klügste melodische Punkband, fallen „organisatorischen Schwierigkeiten“ zum Opfer.

Auch am Bahnhofsvorplatz wird weiter kontinuierlich am Lärmpegel gearbeitet; ein Kulturprogramm, das sich selbst ein Remers nicht hätte perfider erdenken können. Back to Extasy versorgen am Samstag ab 19.00 Uhr von der Sommerterasse der Bahnhofsgaststätte aus die Reisenden mit Pop, Soul, Reggae und Jazz, auf das den Berbern und Schnorrern bis zur nächsten Bürgerpark-Tombola die Ohren brummen.

Und wenn die Menge auch auf dem Marktplatz tobt – einer nimmt es immer mit stoischer Ruhe: der Roland. Rund um den tanzfaulen Ritter werden aber am Sonntag die Hüften geschwenkt, wenn Vilma Durand um 20.00 Uhr vor dem Rathaus brillieren. Südamerikanische und deutsche Musiker verbinden Klänge aus der Karibik und Lateinamerika mit selten gehörter Perfektion.

Am Montag versuchen Double-O-Soul, an gleicher Stelle und ebenfalls um 20.00 Uhr, den Bremer Sommer noch heißer zu machen. Der Name ist Programm, Soul und Rock sollen die Fete in Gang bringen. Genug zum Party machen sind die schnieken Damen und Herren, die nach eigenen Angaben mit einer „liscence to soul“ ausgestattet sind, eigentlich auch ohne ZuschauerInnen: gleich zu zehnt geht die doppelte Portion Seele ans Werk. L.R.