Wandel per Wahlzettel in Mexiko

■ Konvent in Chiapas ruft zu Stimmabgabe gegen PRI auf

Aguascalientes (AFP) – Zum Abschluß des dreitägigen Konvents der Indianerrebellen im mexikanischen Bundesstaat Chiapas haben die mehr als 5.000 Teilnehmer am Dienstag dazu aufgerufen, bei den Wahlen am 21. August gegen die Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) zu stimmen. Die Teilnehmer sprachen sich klar für einen friedlichen Wandel zur Demokratie aus. Der Anführer des Zapatistischen Nationalen Befreiungsheers (EZLN), „Subcomandante Marcos“, rief dazu auf, „Wege der Einheit und des Friedens“ zu suchen, um einen Machtwechsel zu erreichen und die PRI abzulösen. In Aguascalientes, inmitten des Rebellengebiets, hatten sich auf Einladung der EZLN Vertreter von Arbeiter- und Bauernverbänden sowie universitärer Gruppen versammelt.

Die Rebellen seien immer noch zum Blutvergießen bereit, sobald dies nötig sei, sagte „Marcos“ in seiner Rede. Die EZLN werde sich „mit Feuer einen Platz in der Geschichte verschaffen“, wenn der Nationale Demokratische Konvent (CND) mit seinen friedlichen Bemühungen scheitert. Die Teilnehmer entschieden weiterhin, daß ein aus 100 Personen bestehendes Gremium des CND eine Kampagne gegen den PRI-Kandidaten Ernesto Zedillo vorbereiten soll. Der Konvent schlug keinen eigenen Kandidaten vor und sprach sich nicht eindeutig für einen der Oppositionskandidaten aus.