Lokalkoloratur

...am Sonntag will mein Süßer mit mir rudern gehe'n, sofern die Winde weh'n – sie taten es, und gleich mit Stärke 7 bis 9. Eine Erfahrung, die auch taz-Redakteurin Katharina Schiff (Name geändert, d. red.) vorgestern machen mußte. Schlug doch ihr Ruderboot auf der Elbe bei Lauenburg ob des Wellenganges so voll Wasser, daß es titanicgleich sich in die schwermetallbelasteten Sedimente der Hamburger Lebensader zu bohren drohte. Weshalb Kollegin Schiff, gottlob des Schwimmens auch in bewegten Gewässern mächtig, sich kraulenderweise dem rettenden Ufer nähern mußte, welchselbes sie aus eigener Kraft wenn auch nassen Fußes erreichte. Da ging es ihr immer noch besser als 104 anderen Personen, die über's Wochenende von der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger aus Seenot auf Nord- und Ostsee gerettet werden mußten. Vorsichtig geworden meldete sich Kollegin Schiff freiwillig für den nächsten taz-Sonntagsdienst. Das scheint ihr ungefährlicher zu sein. smv