Jammer mit dem Hammer?

■ Ob Gliedermaßstab, Schraubendreher oder Wasserpumpenzange: Auch HeimwerkerInnen sollten beim Werkzeugkauf auf Qualität achten

Beton ist weich. Einen Zollstock gibt es nicht, und Schraubenzieher darf man nicht sagen. Aussagen, mit denen konfrontiert wird, wer das Wagnis eingeht, sich im Fachhandel Werkzeug zu besorgen. Besser ist es, wenn man schon vorher Bescheid weiß, wie denn welches Utensil heißt. Und ob man es überhaupt braucht. Muß es denn wirklich ein sogenannter Bohrhammer sein, der durch die Betonwand geht wie durch Butter, oder reicht auch Vatis Black & Decker, die er anno '73 bei der Kegeltombola gewonnen hat?

Wie alles im Leben fällt auch der Werkzeugkauf unter das Gesetz der Verhältnismäßigkeit. Wer Fahrräder reparieren oder seine eigene Schrankwand schreinern will, muß andere Maßstäbe setzen als derjenige, der ab und zu mal einen Nagel in die Wand schlägt. Einige Werkzeuge sollte aber jedeR im Haus haben: Hammer, Wasserpumpenzange, Schraubendreher (“Schraubenzieher“), Phasenprüfer, Gliedermaßstab, Bohrmaschine, Bohrersatz für Stein und Holz, verschiedene Schrauben, Dübel und Nägel gehören in den Werkzeugkasten der gediegenen HeimwerkerIn.

Schon beim Kauf des hausgebräuchlichen modernen Schlosserhammers sollte, wie übrigens beim gesamten Werkzeugkauf, die Qualität im Vordergrund stehen. Bei einem schlechten Hammerkopf können zum Beispiel kleine, nadelspitze Teile herausbrechen und wie Geschoßsplitter umherfliegen. Also auf das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) und die Bezeichnung DIN mit entsprechender Nummer achten. Als idealer Kompromiß empfiehlt sich ein Schlosserhammer mit einem Gewicht von 200 oder 300 Gramm.

Alles, was mit dem Schraubendreher nicht zu drehen ist (zum Beispiel Verschraubungen am Wasserhahn), dreht eine Wasserpumpenzange. „Die Zange sollte aus Chrom-Vanadium hergestellt und leicht zu verstellen sein“, weiß der Gas- und Wasserinstallateur Thomas Marx und plädiert für Markenware.

Nur mit dem richtigen Schraubendreher lassen sich Schrauben ein- und ausdrehen, ohne zu beschädigen oder beschädigt zu werden. Deshalb empfiehlt sich ein Sortiment an Kreuzschlitz- und Schlitzschraubendrehern. Qualitäts-kriterium: Griff aus Kunststoff oder Hartholz, die Klinge sollte bis zum Griffende durchgehen. Werkzeuge dieser Art vertragen auch schon mal einen Hammerschlag. Das Klingenmaterial ist hochlegierter Chrom-Vanadium-Molybden-Stahl mit Nickelüberzug gegen Korrosion. Der Phasenprüfer muß die DIN und GS-Vorschriften erfüllen und sollte nur zu Strom-Prüfzwecken verwendet werden, nicht zum Schrauben.

Der Gliedermaßstab (vulgo Zollstock) kann aus Leichtmetall oder Holz sein. Er muß eine Länge von zwei Metern haben und die Elemente sollten im ausgeklappten Zustand nicht einknicken.

Wer in einem Haus mit Stahlbetonwänden wohnt, für den kann sich die Anschaffung eines Bohrhammers lohnen. Der „hämmert“ sozusagen den Bohrer in die Wand, ohne daß man großen Kraftaufwand betreiben muß. Dafür sind die Kosten nicht unerheblich: 400 Mark und mehr müssen in der Regel investiert werden. Bei normalen Wänden reicht die übliche Schlagbohrmaschine, die häufig auch Rechts- und Linkslauf hat. Diese kann, wenn die Geschwindigkeit regelbar ist, dann auch zum Schraubenein- und -ausdrehen genutzt werden. Dazu ein Satz Holz- und Steinbohrer in HSS-Qualität (Hochleistungs-Schnellstahl) - für die meisten Fälle reichen sogar ein 6er- (zum Beispiel für Bilder) und 8er-Bohrer (für Regale).

Zum Schluß noch die entsprechenden Schrauben, Nägel (verzinkt oder vermessingt) und Dübel, und die HeimwerkerIn ist für die meisten Eventualitäten gerüstet - der werkzeugborgende Nachbar eingeschlossen. Andrew Ruch