■ TV-Liga
: Durchblick

Hannover (dpa) – Fußball bleibt der größte Quotenrenner. Fünf TV-Sender buhlen in der 32. Bundesliga-Saison um die Gunst des Publikums. Im Gegensatz zur WM sitzen ARD/ZDF zum dritten Mal in Folge nicht in der ersten Reihe. Sat.1 konnte seine Position als Bundesliga-Marktführer durch den Verzicht der ARD auf die Freitag-Sportschau weiter ausbauen.

Der Mainzer Privatsender ist der alleinige Erstverwerter der Bundesligaspiele. So regelt es ein Vertrag mit der Münchner Agentur ISPR, die ihrerseits einen 700-Millionen-Mark-Vertrag über fünf Jahre mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) abgeschlossen hat. Die ARD spart durch den Verzicht auf die Zweitverwertung der Freitag-Spiele rund vier Millionen Mark. Eine Entscheidung, die im Hinblick auf den Auftrag zur Grundversorgung nicht unumstritten ist. „Wir werden uns nicht ganz aus der Bundesliga verabschieden“, erklärte Guten-abend-allerseits-Sportchef Heribert Faßbender vom WDR, der in seiner Sportschau am Samstag (19.10) fünf Begegnungen übertragen darf. Die anderen Regionalprogramme zeigen maximal vier Spiele.

Als neuer Zweitverwerter der ersten Liga tritt am Freitag das Deutsche Sportfernsehen (DSF) mit „Hattrick“ (23 Uhr) auf. Wer sich einen Decoder gekauft hat, kann samstags bei premiere und dem „Topspiel der Woche“ live dabei sein. Der Pay-TV-Sender, der seinen Vertrag mit dem DFB verlängert hat, bietet zum Saisonstart am Samstag ein TV-Kontrastprogramm: Statt Bayern München – zuletzt acht Mal live im TV – kommentiert „Paradepferd Franz Beckenbauer“ (O-Ton: Waldemar Hartmann, ARD) als „Topspiel“ die Begegnung von Borussia Dortmund gegen Aufsteiger TSV 1860 München.

Dagegen setzt RTL voll auf Bayern München in der Champions League. Die Bundesliga wird vom Kölner Privatsender klein gefahren und wie bei Pro 7 mit Kurzberichten in den Nachrichten abgehandelt. RTL 2 verzichtet auf die umstrittene kostenlose Kurzberichterstattung mit eigenen Kameras. „Wir warten zunächst die Entscheidung der Gerichte ab“, erklärte Sprecher Andreas Fünfgeld.