Premierministerin für Sri Lanka

■ Opposition an die Regierung

Colombo (AP) – Die Oppositionspolitikerin Chandrika Kumaratunga wird Ministerpräsidentin von Sri Lanka. Zwei Tage nachdem ihre linksgerichtete Volksallianz die Parlamentswahl gewonnen hatte, verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen, Präsident Dingiri Banda Wijetunga habe die 49jährige am späten Mittwoch abend mit der Regierungsbildung beauftragt.

Das Bündnis aus fünf Parteien hatte sich im Wahlkampf für Verhandlungen mit den tamilischen Separatisten ausgesprochen, die sich seit elf Jahren einen Krieg mit den Regierungstruppen liefern. Die „Befreiungstiger“ der tamilischen LTTE kämpfen im Norden und Osten des Landes für einen eigenen Staat. Dem Krieg fielen bislang mehr als 30.000 Menschen zum Opfer.

Die Volksallianz errang bei der Wahl am Dienstag 105 der 225 Abgeordnetenmandate, wie die Wahlkommission am Mittwoch bekanntgegeben hatte. Damit geht die Regierungszeit der seit 17 Jahren herrschenden Vereinigten Nationalen Partei (UNP) von Wijetunga zu Ende. Die UNP schickt künftig 94 Parlamentarier in die Volksvertretung. Die übrigen 26 Sitze entfielen auf andere Oppositionsparteien, die hauptsächlich die Minderheiten der Hindus und Moslems repräsentieren. Die Volksallianz ist zum Teil auf diese kleineren Parteien angewiesen, da ihr acht Stimmen zur absoluten Mehrheit fehlen.Portrait Seite 11