Bürgermeisterlicher Korb für Scharping?

„Kein Kommentar“. „Das ist Scharpings Sache.“ „Oder vielleicht noch Voscheraus.“ „Derzeit kein Anlaß zur Stellungnahme“.

Das Hamburger Rathaus und die Hamburger SPD hüllten sich gestern in tiefes Schweigen. Grund für die sonst nicht allzu häufig anzutreffende offizielle Sprachlosigkeit: Die Meldung der taz hamburg, daß Senatschef Henning Voscherau ein Angebot Rudolf Scharpings vorliegt, als Anwärter für den Posten des Verteidigungsministers in das Schattenkabinett des SPD-Kanzlerkandidaten einzutreten.

Auch der Bürgermeister selbst blieb via Pressesprecherin Jutta Köhn stumm: „Von uns gibt's nichts.“ - Kein Wunder. Hat sich der zur Selbstverliebtheit neigende Senatschef bisher doch noch nicht endgültig entschieden, ob er dem Bonner Werben nachgeben möchte. Schmeichelt schließlich ungemein, so ein Angebot.

Dennoch: Die Tendenz, als Flüsterparole im Hamburger Rathaus, aber auch in der Bonner SPD-Zentrale ausgegeben: Wegen der nicht allzu guten Wahl-Aussichten der SPD bekommt Scharping einen Korb. Schließlich, das ließ der Senatschef in den vergangenen Wochen gerne streuen, ist „das Amt des Hamburger Bürgermeisters ein höchst ehrenvolles“.

uex