Die ganze Kinowoche... ...alle Filme, alle Termine

Akira Japan 1992, R: Katsuhiro Otomo

Die erste filmische Version eines „Magna“ – so nennen die Japaner jene Comics, die in epischer Breite und Länge meist recht abgefahrene Science-Fiction-Stories erzählen. Die Erzählung über den Mutantenjungen „Akira“ lebt in seiner Comic-Form vor allem von ihrem wahnwitzig rasanten Tempo und der Faszination an monumentalen Techno-Architekturen. Vom Tempo ist leider im Trickfilm nichts übriggeblieben; dafür schwelgt Otomo mit seinem Heer von Trickzeichnern umso heftiger in grandiosen Stadtansichten und Weltuntergangs-Szenarien. Und die Story selbst wird hier derart aufgeblasen, daß am Ende eine völlig verquaste, quasi-religiöse Erlöser-Phantasie draus wird – das hat die kleine, tapfere Nervensäge Akira nicht verdient! Modernes

Aristocats USA 1970, R: Wolfgan Reithermann

Die Wiederkehr des Zeichentrick-Klassikers mit den irrsinnig nasalen Katzenhoheiten. Einer der besseren Filme aus den Disney-Studios. City

Bad Girls USA 1994, R: Jonathan Kaplan, D: Madeleine Stowe, Drew Barrymore, Andie MacDowell

Die „bad girls“ sind nicht „bad“, sie wirken nicht einmal „naughty“. Ähnlich wie bei Thelma & Louise, ein Film, der zu Unrecht als feministisches Manifest diskutiert wurde, unternimmt Kaplan jede Anstrengung, um die Tatsache, daß Frauen zur Waffe greifen, moralisch abzufedern. Was den gar nicht so wilden Ritt der Damen in Gang bringt, ist schiere Notwehr: Saloonbesitzerin Cody erschießt einen Freier, der eines ihrer Mädchen verprügelt und überdies zuerst seine Waffe gezogen hat. Weil der Tote aber zu den Honoratioren des Prärie-Nestes Echo City gehört, tritt ein Lynchmob auf den Plan, und fortan befindet sich Cody mit ihren Gefährtinnen auf der Flucht. (epd) Ufa-Stern

Beverly Hills Cop III USA 1994, R: John Landis, D: Eddie Murphy, Judge Reinhold

Murphy ist der einzige, der sich angesichts dieses tumben, einfallslosen Spektakels amüsiert. Feixend und blödelnd jagt er dem tumben Boß einer Geldfälscherbande hinterher, verfolgt ihn von Detroit nach Beverly Hills, bringt nebenbei seine alten Kollegen neu in Schwung und ignoriert wieder einmal sämtliche Regeln der Polizeiarbeit. Europa und UT-Kino

Blues Brothers USA 1979, 133 min, R: John Landis, D: John Belushi, Dan Aykroyd, Kathleen Freeman

Zwei Ganoven und Musiker (wer wohl?) versuchen, ihre alte „Blues Brothers Band“ wieder aufleben zu lassen, um mit dem beim Konzert erspielten Geld die Steuerschuld für das Waisenhaus zu bezahlen, in dem sie aufgewachsen sind. Ungewöhnliche Mischung aus Musik- und Actionfilm, die durch überdrehte Ausgelasenheit, eine unbändige Zerstörungswut, zündende Musiknummern und urige Hauptdarsteller gekennzeichnet ist. Kino im Stadionbad

The Crow – die Krähe USA 1994, R: Alex Proyas, D: Brandon Lee, Ernie Hudson

Und ewig prasselt der Regen, ewig schön pladdert er auf die pittoreske Stadtkulisse hernieder, in der sich gleichfalls schön zerfurchte Menschen herumschlagen. So aber ist der ganze, schöne Film: Bild um wunderhübsches Bild wird hier den Zuschauern um die Augen geschlagen – jedes einzelne so clever, so effektvoll stilisiert, daß sämtliche Charaktere zu Comicfiguren der dämlichsten Sorte erstarrt sind. Was hier als schicker „Trash“ für ein vermutlich trendbewußtes Teenie- und Twenpublikum verhökert werden soll, ist genau das: Trash, Müll – Altmetall statt Heavy Metal. UT-Kino und Ufa-Stern

Däumeline USA 1993, R: Don Bluth

Mit süßer Stimme singt Däumelinchen, nicht wissend, daß draußen eine Elfe in Form des Prinzen Cornelius vorbeischnattert. Nächsten Tag sehen sie sich, ein Wort gibt's andere, und hast du nicht gesehen wird geherzelt & geküßt, daß es eine Lust ist. (taz) UT-Kino

Drei Farben: Weiß Frankreich 1993, R: Krzysztof Kieslowski, D: Zbigniew Zamachowski, July Delpy, Janusz Gajos, Jerzy Stuhr

Ein Film, an dem sich die Geister der Kritik scheiden. Der zweite Teil einer Trilogie, die mit Drei Farben Blau begann, bringt die Schauspieler wieder ins Spiel, die wir aus Kieslowskis anderen Filmen kennen. Allen voran Zamachowski. „Als Karol Karol, ein polnischer Charlie mit Anleihen beim großen Bruder Chaplin, mimt er den liebeskranken (Anti-)Helden. Selbst in der eingänglichen Beerdigungsszene steht er im Mittelpunkt: Er steht unter einem Baum und verfolgt die Beerdigung. Seine eigene. Ein Opernglas bringt ihm die Tränen seiner Frau Dominique (J. Delpy) nah“, führt uns epd-Film ins Geschehen ein. Das ist insgesamt etwas kompliziert, es handelt vom tiefen Fall und rasenden Aufstieg des mittellosen Friseurs Karol Karol in Paris bis zum schwerreichen Unternehmer im postkommunistischen Warschau – „als Kinogeschichte, das ist so einfach nicht“. Erschwerend kommt die Kamera dazu: Die fotografiert einfach ab. Nah an den Figuren und so auf Schwarzweiß orientiert – daß es doch wieder Kunst wird, tröstet epd. Und findet eigentlich: Kieslowski ernst nehmen, heißt ihn mißverstehen, bedeutet, seinen Humor, der zwischen Gott und dem Absurden pendelt, nicht verstehen. Atlantis

Einsam, Zweisam, Dreisam USA 1994, R: Andrew Fleming, D: Lara Flynn Boyle, Stephen Baldwin, Josh Charles

Weil ihr Vorname ein wenig männlich klingt, wird die selbstbewußte Alex zusammen mit dem intellektuellen Eddy und dem Partylöwen Stuart ins selbe College-Appartment einquartiert. Da beginnen die Verwicklungen: Stuart will mit Alex ins Bett, Alex steht auf ,Eddy, Eddy wiederum auf Stuart.UT-Kino, Ufa-Palast

Erst die Arbeit und dann... Deutschland 1984, R: Detlev Buck

Buck mit der Kamera auf dem Land, von wo er kommt. Und das er deshalb so liebevoll und gehässig inszeniert, wie wenige andere. Der Hauptdarsteller neben Enten und Vieh, ein Bauerssohn, entflieht der Gülle und der Arbeit ins Schicki-Micki Eppendorf. Aber dann steht er da und will Anschluß finden...Cinema

The Flintstones – Familie Feuerstein USA 1994, D: Harold Ramis, John Goodman, Musik: B 52's.

Jawohl, es handelt sich hier tatsächlich um Fred, Wilma, Barnie Geröllheimer & Co. Den dämlichen Beverly Hillbillies dicht auf den Fersen, soll auch hier eine US-Uralt-Serienklamotte wiederbelebt und auf Spielfilmformat aufgeblasen werden. Bereits der Soundtrack der Senioren-Waver B 52's läßt in seiner Bravheit Schlimmstes befürchten – zu hoffen bleibt, daß John Goodman, der ja auch mal richtig gute Bösewichte verkörpert hat, hier nicht endgültig auf Knallkopp-Charaktere abgestempelt wird. Ufa Palast und UT-Kino

Flucht aus Absolom USA 1994, R: Martin Campbell, D: Ray Liotta, Lance Henriksen

Unter dem Motto „Nichts ist primitiver als die Zukunft“ wird hier eine hybride Kreuzung aus Sci-Fi und Gefängnisfilm präsentiert, die aber angedockt ist an die großen "Ein-Mann-befreit-sich“-Epen der späten fünfziger und frühen sechziger Jahre, also vor allem „Exodus“ und „Spartacus“. Die Frau, die u.a. „Aliens III“ und „The Abyss“ produzierte, Gale Ann Hurd, hat sich hier im Einklang mit Regisseur Martin Vampbell einen alten Hippie-Traum verwirklicht: Daß die Kleinkommune innen liegt und die anderen außen, und daß man so bedrohlich für sie ist, daß sie einen bis aufs Messer bekämpfen müssen – vergeßt Woodstock, hier kommt Absolom, mit Bikern, Skinheads, Primitiven, Techno-Warriors und Moles. (taz) UT-Kino

Frankie, Johnny und die anderen Deutschland 1994, R: Hans-Erich Viet, D: Detlef Kuper u.a.

„Der Film ist wie das Land, ruhig und geradeaus – nur platt ist er nicht. Er überzeugt mit den kleinen Geschichten, die nebenbei passieren, und mit einem herrlich trockenen Humor erzählt werden. Die geistige Verwandschaft des Regisseurs Hans-Erich Viet mit Detlev Buck ist dabei nicht zu übersehen; Viet war bei zwei Buck-Produktionen Ko-Autor. 'Frankie, Johnny und die anderen' ist ein ostfriesisches Roadmowie, das so norddeutsch ist, daß man's südlich von Hannover schon nicht mehr versteht, das beweisen die Verleihdaten. An der Küste dagegen ist der erste Spielfilm von Viet auf dem besten Weg zum ostfriesischen Kultfilm.“ (taz) Cinema

Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa R: Lasse Hallström, D:Johnny Depp, Leonardi di Caprio, Juliette Lewis

Ein Film vom Leben auf dem Lande namens Amerika, wo es am gottverlassensten ist und Endora heißt, wo ein Gilbert tagein, tagaus seine kolossale Mama, seinen schwachsinnigen Bruder und sonst noch allerhand zu versorgen hat, so daß er des Fortkommens und der Liebe schon ganz vergessen hat. Ein wunderschöner, geradezu heiligmäßiger einfacher Film. Und erst die Darsteller: herzergreifend Johnny Depp als Gilbert Grape, sagenhaft Leonard di Caprio als Bruder Arnie, von den anderen zu schweigen. Der „Spiegel“ verglich den Film mit der „Letzten Vorstellung“ von Bogdanovich, „epd-film“ mäkelte ein bißchen und warf den Regisseur Lasse Hallström vor, er habe ja doch nur „möglichst amerikanische Bilder“ machen wollen, aber der „Katholische Filmdienst“ wetzte die Scharte wieder aus, in dem er sich hinreißen ließ und dem Film geradezu „spirituelle Qualitäten“ bescheinigte. City und Kino im Stadionbad und Modernes und Casablanca/OL

Grüne Tomaten USA 1991, R: Jon Avnet, D:Mary Stuart Masterson, Mary-Louise Parker, Kathy Bates, Jessica Tandy, Stan Shaw, Cicely Tyson, 130 min.

Im Whistle-Stop-Café, beim regionalen Super-Gericht mit grünen Tomaten lernen sich zwei Frauen kennen, die bisher ganz unterschiedliche Wege gingen. Eine mit ausgeprägtem Sinn für Gerechtigkeit, die andere mit einem brutalen Schläger und Tyrann als Ehemann. Von der Geschichte dieser beiden Frauen in den segregierten, rassistischen Südstaaten handelt der Film. Und von ein wenig unabhängigem, weiblichen Denken – in amerikanischer Filmtradition. Gondel

Hilfe! Jeder ist der Größte USA 1993, R: James Lapine, D: Michael J. Fox, Christina Vidal, Cindy Lauper

Jetzt muß der ewige Kindskopf Fox sich selbst mit den lieben Kleinen –rumschlagen. Und sieht dabei ganz alt aus. Als Manager einer Kinderstartruppe nämlich, die zwar beherzt, aber völlig inkompetent in die Saiten haut. Bis eine Rotzgöre von der Straße auftaucht, die Fox zum neuen Superkinderstar machen will. Da lacht die ganze Familie. Ufa-Stern

Hugo das Dschungeltier Dänemark 1993, Zeichentrickfilm von Fleming Quistmöller und Stefan Fjeldmark,

Die alternde Schauspielerin Isabell Scorpio macht Jagd auf ein seltens Tier, dessen Besitz ihr den alten Ruhm wiederbringen soll. Huge, das kuschelige Dschungeltier, muß vor der gehässigen Actrice fliehen. Ein Bananenboot bringt Hugo in die Großstadt – wo ihn die Menschen sofort im Zoo einsperren. Hugo ist nicht nur ein ausgesprochen liebenswertes Kerlchen, seine mutige Suche nach Frieden und Freundschaft ist außerdem ein satirisches Parabelchen. Schauburg und UT-Kino

Im Rausch der Tiefe Frankreich 1988, 120 min, R: Luc Besson, D: Rosanna Arquette, Jean-Marc Barr, Jean Reno

„So schön hätte Luc Bessons Film sein können mit diesen vielen Delphinen und Unter-Wasser-Ansichten... So schön war er auch, aber das Ende – am Ende kommt raus, daß uns Besson überhaupt nichts von unserem Leben unter Wasser erzählen wollte, sondern nur diese blöde, alte Geschichte vom Mann, der seinen Weg gehen muß, weil er immer seiner Sehnsucht nach Gott folgen muß, die er auf der Erde nicht gestillt bekommt. Deshalb geht Jacques immer ins Wasser, weil ein Mann fliegen, tauchen, forschen, kämpfen, Grenzen überschreiten muß, bis zum Tod, dem Big Blue. Und dann? Dann isser weg, der Mann.“ (Renée Zucker) Kino 46

Jeder für sich und Gott gegen alle BRD 1974, 109 min R: Werner Herzog, D: Bruno S., Brigitte Mira, Herbert Achternbusch

Herzogs Version der Geschichte des Findlings Kaspar Hauser, der 1833 einem mysteriösen Mord zum Opfer fiel. Herzog interessierte sich vor allem für die innere Entwicklung Hausers: „Mit beeindruckender stilistischer Konsequenz und radikalem Erkenntniswillen beschreibt der Film den Prozeß der Zivilisation als gefährliche Gratwanderung, die soziale Integration als Identitäts- und Phantasieverlust.“ (Lexikon des internationalen Films) Cinema

Judou China 1989, R: ZangYi-Mou, D: Gong Li, Li Bao-Tian

„Zang Yi-Mou erzählt die Geschichte von Ju Dou als Ohnmachtsphantasie einer Frau in einer streng reglementierten Männergesellschaft. Die Flucht ins kleine Glück mit dem Neffen ihres Mannes ist nur von kurzer Dauer. (...) In dieser Ambivalenz von Leichtigkeit und Leid hält Yi-Mou den gesamten Film. Er beruft sich auf die gesellschaftliche Struktur des Verhängnisses, hält dessen Entwicklung jedoch vollkommen im familiären Bereich und betont das Schicksalhafte, die Perpetuierung des Ohnmacht und den immergleichen Triumph der Macht. Ein Film, der keine Hoffnung auf Veränderung zuläßt. Vielleicht ist das das Politischste, was man als Filmregisseur in China derzeit sagen darf.“ schrieb Christof Boy in der taz. Gondel und Kino 46

Kleine Haie Deutschland 1991, 91 min, R: Sönke Wortmann

Die Geschichte dreier Jungmänner, die aus dem Ruhrgebiet nach München kommen, um sich auf die aufnahmeprüfung für die Schauspielschule vorzubereiten. Wortmann hat aus diesem Plot eine witzige Komödie gemacht. Cinema

Die kleinen Strolche USA 1992, 85 min, R: Robert F. McGowan, D: Michey Daniels, Mary Kornmann

„Was die kleinen Strolche so einzigartig macht, und sie über die rabiaten Kids des aktuellen Kinos (Kevin, Curly Sue oder Satansbraten) hinaushebt, ist die Konsequenz, mit der die kleinen Verwandten der großen Kindsköpfe Laurel & Hardy wüten dürfen. Sie bewegen sich in einem präzise bestimmten sozialen Umfeld frei nach den Gesetzen des Slapstick. Und die sind ebenso gnadenlos wie die des freien Marktes. Eine der erfolgreichsten und einflußreichsten Komikertruppen der Filmgeschichte: die frechen, dreckigen Gören aus den Kindertagen des Films und den harten Zeiten Amerikas.“ schreibt der Fischer Film Almanach Kino 46

Leben! Hongkong/ VR China 1994, R: Zhang Yimou

In seiner Heimat ist Zhang Yimou inzwischen zur Symbolfigur der neuen chinesischen Filmemacher-Generation geworden. Seine Filme wurden verboten, seine Dreharbeiten behindert. Das revolutionäre seines Werkes läßt sich aus den einzelnen Filmen zwar kaum ermessen. Aber allein der kämpferische Ton, der auch in dieser Familienchronik angeschlagen wird, reicht der Regierung meist schon, um Gefahr für das System zu wittern. „Leben“ schildert den Weg einer Familie aus den 40er Jahren, der Zeit des Bürgerkriegs, bis in die Ära nach der Kulturrevolution – eine kleine Geschichte als Gegenpol zur offiziellen Staatsgeschichte. Atlantis und Casablanca/OL

Maverick USA 1994, R: Richard Donner, D: Mel Gibson, Jodie Foster, James Garner

„Ein Maverick ist ein Kerl, der zugleich schneidig ist und wenig auf der Pfanne hat (Tom Cruise heißt „Maverick“ in „Top Gun“). Dabei ist es furchtbar, wie nett er ist. Mel Gibson, der im gegensatz zu Tom Cruise über ein Gesicht verfügt, hat seit „The Year Of Living Dangerously“ (“Ein Jahr in der Hölle“) möglicherweise unberechtig einen Stein im Brett; denn was er sonst so macht, läßt um seinen Verstand bangen. Jedenfalls gibt er hier einen Pokerspieler mit einer Southern Belle als Gegenspielerin (Jodie Foster), die sich mit allen Wassern gewaschen hat. Wenn diese im Südstaatenakzent auf seinen kümmerlichen Pistolentrickc zu ihrem doofen Nachbarn sagt: „Was that fast? I thought that was fast! – dann ist das nicht nur ziemlich lustig, sondern hier wächst auch zusammen, was zusammengehört... unbedingt mit Hut reingehen!“ – rät Ihre taz. City

Monty Pythons Wunderbare Welt der Schwerkraft Großbritanien 1971, 88 min R: Ian McNaughton, Terry Gilliam, D: Graham Chapman, John Cleese, Eric Idle, Terry Jones

Das gesammelte Fernseh-Frühwerk der Monty Pythons-Truppe auf Film. Ein Slapstick-Klassiker: intelligenter Witz und grobe Faxen. Cinema

Die nackte Kanone 33 1/3 USA 1993, D: Leslie Nielsen, Priscilla Presley, George Kennedy, R: Peter Segal

Da ist er wieder, der Oberchaot vom Dienst, Lieutenant Frank Drebin. Zum dritten Mal werden also Szenen aus uns allseits bekannten Streifen hochgenommen. Die Bahnhofsverfolgungsjagd aus den Untouchables zum Beispiel. Oder die Saurier aus Jurassic Park mit ihrem erdbebenerzeugenden Gestampfe. Ufa-Stern

Nostradamus - der Film Deutschland/GB 1994, R: Roger Christian, D: Tchecky Karyo, Amanda Plummer

Die äußerst aufwendig inszenierte Lebensgeschichte des Multi-Visionärs Nostradamus, bei dem man sich nie entscheiden kann, ob er nun genialer Prophet oder orakelnder Scharlatan war. Frankreich, 16. Jahrhundert: Der Arzt und Astrologe im Kampf gegen die Kirche , die wiederum mit der Reformation zu ringen hat, und für eine aufgeklärte Naturwissenschaft und Medizin. Am stärksten ist der Film in Nostradamus' einsamen visionären Momenten. Insgesamt kein Kino-Epos,dennoch mit kernig-kräftigern Bildern und aufregender Message. läuft im Ufa-Stern und UT-Kino

Das Parfüm von Yvonne Frankreich 1993, R: Patrick Leconte, D: Sandra Majani, Hippolyte Giradot

„Das Geheimnis des Weiblichen, gesehen aus der Perspektive der Männer: Das ist die Zugkraft von Lecontes Filmen. Die flüchtigen Elemente, die Luft und das Wasser, das Licht, der Wind, die Wellen bestimmen die Atmosphäre des Films. So, wie Yvonnes weißer Rock auf dem Schiff um ihren nackten Po flattert, so verhalten sich auch die Akteure.“ (epd) Schauburg und Gondel

Pünktchen und Anton BRD/Österreich 1953, 90 min, R: Thomas und Erich Engel

Kästners frohmütiger Kinderroman von der Freundschaft zwischen einem Mädchen aus reichem Haus und dem Jungen, der für seine arme kranke Mutter sorgen muß, in einer Verfilmung aus den fünfziger Jahren. „Eine vergleichsweise ansehnliche Familienunterhaltung“, kommentiert das rororo-Filmlexikon. Atlantis

Purple Rain USA 1983, 110 min, R: Albert Magnoli, D: Prince, Apollonia Kotero

„Ein aufsteigender Popstar gibt durch ein Schlüsselerlebnis seine arrogante Verweigerungshaltung auf und findet zu Kollegialität und Toleranz. Rockmusikfilm um den Popstar Prince, der ausschließlich Imagekult betreibt. Technisch versiert, bietet er ausgesprochenen Fans nicht mehr als unverbindliche Musikunterhaltung“ – schreibt das rororo-Filmlexikon. Kino 46

Rapa Nui USA 1994, 107 min, R: Kevin Reynolds, D: Jason Scott Lee, Esai Morales

„'Rapa Nui' ist nicht mehr und nicht weniger als ein Abenteuerfilm. ,Rapa Nui', ,Nabel der Welt', nannten die Bewohner eines 118 Quadratkilometer großen Eilands im Stillen Ozean ihre Insel, die dem Rest der Welt bekannt ist unter dem Namen Osterinsel, berühmt durch jene große Anzahl überdimensionaler Statuen, die von den Einheimischen dort in früheren Jahrhunderten errichtet wurden. (...) Der Film beginnt als romantische Liebesgeschichte, wird allerdings gleich überschattet von einer Tabuverletzung: Noro gehört dem Volk der herrschenden Langohren an, Ramana aber dem der von diesen unterdrückten Kurzohren. Verknüpft wird dies mit dem Konflikt zwischen beiden Völkern, der sich zuspitzt, als der Herrscher die Anfertigung einer neuen, noch größeren Statue fordert. (...) Aber da setzt der Film auf die einfache Lösung – die Flucht seines endliche vereinten Paares aus einer Zivilisation, die sich selbst zerstört.“ (F.Arnold in epd-film) UT-Kino

Die Reinkarnation des Khensur Rinpoche R: Tenzing Sonam und Ritu Sarin, deutsche Fassung (Erzählung), OmU (Dialoge), 62 min

Eine geniale Studie des tibetischen Buddhismus, erhellt von Lachen, Ritualen und Gebet sowie von den täglichen Dingen des Lebens wie Essen und Haarewaschen, und zugleich extrem herausfordernd, aus dem Blickwinkel westlicher Kultur. Cinema

Shadowlands Großbritannien 1993, R: Richard Attenborough, D: Debra Winger, Anthony Hopkins, 132 min.

C.S. Lewis (A. Hopkins), ein renommierter Literaturprofessor, hat sich noch nie im Leben mit einer Frau verabredet. Beim ersten Rendezvous mit der Amerikanerin Joy Grasham (D.Winger) geht es denn auch um die Wissenschaft, um die Literatur. Erst nach vielen Malen befreunden sie sich und geben sich und ihre Geschichten voreinander preis. Da ist es schon fast zu spät: Die Amerikanerin Joy hat Knochenkrebs – und nicht mehr lange zu leben. „Als Jack Lewis beweist Hopkins, wie schön es ist, ihm zuzusehen, wie er seine Chancen nutzt. Nur so, indem er sein Wissen verwirft, sogar seine brilliante Theorie vom Sinn des Leidens, gewinnt er eine Erkenntnis. Zum ersten Mal spielt Hopkins einen zärtlichen Liebhaber“, schreibt Christiane Peitz in der taz. Atelier

Tim und Struppi am Haifischsee Belgien/Frankreich 1972, 77 min, R: Raymond Leblanc

„Der kleine Detektiv Tim nebst Hund und Kumpanen im Kampf mit Gangstern um eine geheimnisvolle Vervielfältigungsmaschine. Zeichentrickfilm im James-Bond-Stil.“ Ufa-Palast

True Lies USA 1994, R: James Cameron, D: Arnold Schwarzenegger, Jamie Lee Curtis, Tom Arnold

„Wie seit dem ,Terminator' üblich, ersteht Arnold aus dem Nichts, ist plötzlich da, keine Geschichte, nur ein Zustand, und zwar diesmal ein 007-artiger. Im Smoking stolziert er, sechs Sprachen mit österreichischem Akzent höflich nach allen Seiten sprechend, directamente durch die Waffenschieber-Party mit schöner Kunsthändlerin in den ersten Stock, wo sich die Software befindet, die Conan den Barbaren noch völlig überfordert hätte. The Arnold der Neunziger als Harry Taskel weiß, damit zu spielen.“ (taz) Ufa-Palast und -Stern

Vier Hochzeiten und ein Todesfall Großbritannien 1993, R: Mike Newell, D: Hugh Grant, Andie MacDowell

Vier Hochzeiten und eine Beerdigung bilden das Gerüst für eine Liebesgeschichte mit Verzögerungen und eine sanfte Satire auf die bessere britische Gesellschaft und ihre Rituale. Funkelnd das Drehbuch, voller witziger Dialoge, auch – wenn es die Situation erfordert – dramatischer Zuspitzungen. (epd) Schauburg, UT-Kino und Casablanca (OL)

Voll das Leben USA 1993, R: Ben Stiller, D: Winona Ryder, Ethan Hawke

„Auf allzuviel Realität läßt sich der Film dann doch nicht ein. Den Traditionen der Filmindustrie muß Tribut gezollt werden. Und so entwickelt sich, was als sich als lockeres und dialogorientiertes Gruppenproträt anließ, schnell zu einer Story nach dem Standardmodell: girl loves boy and boy loves girl – nur, daß beide es noch nicht wissen.“ (epd)Filmstudio

When A Man Loves A Woman USA 1994, R: Luis Mandoki, D: Meg Ryan, Andy Garcia.

... dann sieht das meistens so aus: Er geht darin auf, sie kämpft mit sich und der Dreifachlast Mann, Beruf, Kinder. Ja und dann – geht sie nicht auf Konfrontation, sondern trinkt.Es wird noch schlimmer. So viel zum Stichwort „heile Familie“. UT-Kino und Ufa-Palast