Schwarze Schafherden

■ Berliner Polizeiskandal weitet sich aus

Berlin (dpa) – Bei der Berliner Polizei wird nach weiteren schwarzen Schafen in den eigenen Reihen gefahndet. Nachdem die neun festgenommenen Polizisten wieder freigelassen wurden, prüft die Staatsanwaltschaft, ob weitere Beamte an Mißhandlungen beteiligt waren. Den Polizisten wird vorgeworfen, drei Skinheads und einen Rumänen auf offener Straße geschlagen und getreten zu haben. Die Männer wurden dabei leicht verletzt.

Es wird auch untersucht, ob es noch weitere Taten gebe, sagte gestern ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Noch hätten sich aber keine weiteren Verdachtsmomente ergeben. Auch im Fall der verdächtigten Polizisten rechtfertigten die bisherigen Ermittlungen keine Haftbefehle.

In den Privat- und Diensträumen der Polizisten wurden geschmuggelte Zigaretten entdeckt, die sie möglicherweise unterschlagen haben. Ein Beamter wird verdächtigt, Beweise beiseite geschafft zu haben. Die 20köpfige Einheit wurde aufgelöst.

In Berlin laufen jetzt etwa 51 weitere Verfahren wegen des Verdachts auf Mißhandlung vietnamesischer Zigarettenhändler und Unterschlagung von Zigaretten und Geld durch Polizisten. Damit hat sich die Zahl der Fälle in wenigen Tagen verdoppelt.

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