Bremer Sommerkultur gefressen

Selbst das Pappmachémonster vorm Dom wußte nicht so recht, wie es denn nun den gewesenen „Internationalen Bremer Sommer“ finden sollte: Mit einem lachenden, zwei weinenden und mindestens drei vor Aufregung rollenden Augen quittierte es gestern seinen Dienst. Was die Bremer Künstlergruppe „Take 5“ über die Tage gebastelt und bunt bemalt hatte, ging zugunsten der Bosnienhilfe an eine Bremer Firma. Das Pappmonster war Teil des Kulturprogramms, das in diesem Jahr mehr bieten sollte als die Begleitmusike zum Bierchen. „Wir wollten zeigen, daß man mit anspruchsvoller Musik auch viele Leute erreichen kann“, sagt Organisator Volker Schwennen. Das ist nach seiner Ansicht auch gelungen - selbst, wenn sich die Sommergäste vor den beiden Bühnen in der City nicht ständig drängelten. „Blues geht natürlich immer“, sagt Schwennen; aber z.B. kurdische Musik oder die eigenartigen Klänge der Ethnopopband „Bescay“ zogen nicht eben das große Konzertpublikum an. Rappelvoll war's hingegen bei den hiphoppenden „Makoma-Kids“ – nicht nur mit jüngeren Besuchern. Sowas soll's also auch im nächsten „Sommer“ geben: Man wolle ja nicht ewig den „Ruf eines Sauf- und Freßfestes“ angehängt kriegen. tom