Quo vadis Museumsinsel?

■ Ausstellung zur Konzeption der wiedervereinigten Museumslandschaft

Mindestens 20 Jahre soll es noch dauern, bis die Berliner Museumsinsel wieder komplett ist. Unter dem Motto „Standorte – Standpunkte. Die Staatlichen Museen zu Berlin“ stellt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in einer seit heute geöffneten Ausstellung erstmals in der Öffentlichkeit ihre Konzeption vor, nach der die über Jahrzehnte geteilte Museumslandschaft wiedervereint wird. Als Ausstellungsort dient das Neue Museum, die letzte Kriegsruine auf der Museumsinsel.

Der Wiederaufbau des Neuen Museums (1843–55) soll frühestens 1997/98 beginnen, sagte gestern Wolf-Dieter Dube, Generaldirektor der Staatlichen Museen. Bei der Bauzeit werde mit sechs bis acht Jahren gerechnet. Unklar ist auch, ob der in diesem Frühjahr von einer Jury preisgekrönte Entwurf des italienischen Architekten Giorgio Grassi zur Neugestaltung der Museumsinsel, der begutachtet werden kann, überhaupt realisierbar ist. Die „Liste mit Kritikpunkten“ werde im Oktober mit dem Architekten weiter geklärt. Eine der Streitfragen: Während die Stiftung von einer Überdachung des Ehrenhofes vor dem Pergamonmuseum ausgeht, um Raum zu gewinnen, wollte Giorgio Grassi eine grüne Oase.

Experten schätzen die Gesamtkosten für die Museumsinsel auf 1,6 Milliarden Mark. Anhand historischer Dokumente und von Baumodellen und Originalplänen sowie per Bildschirm abrufbaren Daten kann man sich über Geschichte und Zukunft von 17 Museen an drei Hauptstandorten informieren: auf der Museumsinsel, am Kulturforum im Tiergarten sowie in Dahlem. dpa

Neues Museum, Bodestraße 1–3, Museumsinsel, bis zum 30.10. täglich 10–18 Uhr