Lokalkoloratur

Bei 27 Millionen Mark wird auch eine grüne Realissima hellhörig. Zumal eine, die sich in den zähen Koalitionsverhandlungen mit Hamburgs Sozialdemokraten im vorigen Jahr als gewiefte Finanzpolitikerin erwiesen hat: „Auch an mir ist das Lotto-Fieber nicht vorbeigegangen“, gestand gestern GAL-Spitzenfrau Krista Sager. „Zusammen mit meinem Friseur“ hat sie einen Lottoschein ausgefüllt zu dem Behufe, den mit – für finanzpolitische Laien – schwindelerregenden Summen prall gefüllten Jackpot zu knacken. Allerdings nicht ohne einen ökologisch-gemeinnützigen Hintersinn: Sollte sie die kumulierte Knete nicht abzocken, wünscht sich GALionsfigur Sager inständig, daß „wenigstens die Umwelt gewinnt“. Ihre Fraktion werde daher demnächst in der Bürgerschaft beantragen, daß nicht nur Sportvereine, sondern auch Umweltverbände an den Lottoeinnahmen beteiligt werden. Stellen sich zwei offene Fragen: Warum hat sie den Lottoschein dann jetzt schon abgegeben? Und: Was macht sie mit dem Jackpot, wenn sie ihn doch knacken sollte? smv