Schwebelosigkeit

■ Unternehmer für Transrapid / Über 1000 HamburgerInnen demonstrierten dagegen

Für und Wider in Sachen Transrapid: Zwei Tage vor der entscheidenden Verhandlung im Vermittlungsausschuß zwischen Bundestag und Bundesrat haben sich das Unternehmerkuratorium Nord und die Kieler CDU gestern für die umstrittene Magnetschwebebahn starkgemacht. Der Bau der Transrapid-Strecke Hamburg-Berlin sei „sowohl industriepolitisch als auch verkehrs- und umweltpolitisch sinnvoll“.

Außerdem gehe es bei dem vorliegenden Transrapid-Gesetz noch gar nicht um die konkrete Strecke, sondern nur um eine planungsrechtliche Grundlage für den Bau von Transrapidstrecken, heißt es in der Stellungnahme des Kuratoriums: „Wer schon dieses Gesetz ablehnt, lehnt die praktische Erprobung des modernsten und technisch anspruchvollsten Landverkehrsmittels der Welt im Alltagsbetrieb schlechthin ab“.

Ganz anders sahen das am vergangenen Sonntag die rund 1000 TeilnehmerInnen eines Sternmarschs gegen den Transrapid in Glinde bei Hamburg. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Hamburger Grünen und die Glinder „Bürgerinitiative Transrapid“ wenden sich gegen das Vorhaben. Sie erwarten weder mehr Arbeitsplätze durch das Projekt noch die vorhergesagten 40.000 Fahrgäste, die die Schwebebahn täglich zwischen Hamburg und Berlin transportieren soll. Lärmschutz sei nicht machbar, die Technik noch nicht ausgereift und der Transrapid deswegen auch kein Exportartikel. „Wir werden nicht zulassen, daß Wirtschaftsförderung durch Demokratieabbau erfolgt“, versprach Glindes Bürgermeister Hans-Peter Busch.

Die schleswig-holsteinische Regierung hält die Magnetschwebebahn-Technologie jedoch für aussichtsreich, lehnt im Gegensatz zum Hamburger Senat die vorgesehene Strecke Hamburg-Berlin aber ab. taz/dpa