■ Die populäre Konzertführerin
: Guru-Gangs und Lupenreine

Eine „School Out Fete“ leuchtet ja sofort ein: SchülerInnen zerreissen ihre Lehrhefte im Takt zum Alice Cooper Song, der speziell für solche Festivitäten komponiert wurde. Eine School In Fete muß im Vergleich dazu wohl eher traurig stimmen, aber der Bremer Jugend Presse e.V. hält es trotzdem für eine gute Idee, allen SchülerInnen noch einmal die Gelegenheit zu bieten, „ohne Zensurendruck und Hausaufgabenstreß im Nacken zusammenzukommen“. Am Freitag (2.9.) um 18 Uhr beginnt die Ferienabschlußfeier im Modernes mit dem einzigen deutschen Kultfilm „Die Feuerzangenbowle“, der den „Schölerinnen und Schölern“ wohl Anregungen für den Umgang mit ihren Lehrkräften geben soll. Danach spielen zwei Bremer Schülerbands: zuerst die HipHop-Formation F.S.P., die sich Flintstonz nannten, bis die Anwälte der originalen Familie Feuerstein in Hollywood ihnen wohl mit einer Millionenklage drohten. Außerdem steht noch Covent Garden auf dem Programm, eine junge, schon erstaunlich professionelle Pop-Band, die ihren eigenen Ton zwischen Rock, Jazz, Folk und Blues sucht. Danach gibt es Disco, und die Veranstalter verteilen Schultüten „gefüllt mit allem, was man in der Penne gebrauchen kann“. . .

„Ein guter Song ist wie eine tolle Frau: unvergeßlich und wahr!“ Zu solch tiefen Weisheiten hat der „Rock'n Roll- Desperado“ Roger Trash aus Münster gefunden. Sein inzwischen viertes Album heißt „Montgomery“, und ist zum größten Teil akustisch eingespielt. Am Samstag (3.9.) um 21 Uhr wird er im Lagerhaus wahrscheinlich mit einer kleinen Band auftreten, die aus einer Trommlerin, einem Gitarristen und einem Geiger besteht. Im Vordergrund wird aber Trashs „charismatischer Sprechgesang“ (sic) stehen.

Und noch'n Spruch: “HipHop lebt, aber Rap wird sterben – und ich werde die Knarre halten!“ so droht Jeru The Damaja, der als Special Guest am Montag (5.9.) zusammen mit Gang Starr im Modernes auftreten wird. Seine Gastgeber auf der Bühne werden im Pressetext ausgerechnet als „Minimal Rap-Duo, das den HipHop aufs Wesentliche reduziert“ vorgestellt – es könnte also spannend werden. Guru und DJ Premier, die beiden Musiker von Gang Star, gehören zu der Jazzfraktion der Rapbewegung. Sie haben mit dem Gitarristen Ronnie Jordan und Branford Marsalis zusammengearbeitet, und ihre Single „Jazz Thing“ war auch in dem Spike Lee Film „Mo' Better Blues“ zu hören.

Zumindest ein lupenreines Jazzkonzert gibt es in dieser Woche auch noch: Im Rahmen der Internationalen Trompetentage spielt am Dienstag (6.9.) ab 19 Uhr im Aladin eine Jazz Night, bei der u.a. die Trompeter Bobby Shew und Clark Terry, die Sängerin Romy Cameron und Bobby Burgess' Big Band Explosion zu hören sein werden.

Willy Taub