Zum 5. Mal rund um den 6. Sinn: Berliner Märchentage

Dem Lächeln der jungen Dame nach zu schließen, liegt hier keine Prinzessinnenentführung durch ein böses Monster vor, sondern eher eine Monsterentführung durch ein entschlossene Prinzessin. Und wir wissen zwar nicht, wohin das Wesen mit dem demütig gesenkten Blick gebracht und ob es seines Pelzes beraubt werden soll, aber wir wissen, daß dieses Mädchen die richtige Einstellung hat. Und was am Bodensee zur Fastnachtszeit recht ist, sollte den BerlinerInnen derzeit nur billig sein: Unter dem Motto „Märchen machen Mut“ beginnen heute die 5. Berliner Märchentage der Neuen Gesellschaft für Literatur.

Bis 18. September werden in über hundert Veranstaltungen hoffentlich zauberhafte Geschichten erzählt, ausgestellt, getanzt, gesungen und als Theaterstück gezeigt – und das nicht nur zur Winterzeit, nein, Quatsch: und das nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene: Morgen um 20 Uhr erzählt beispielsweise Maria Schild „Märchen, Mythen und unglaubliche Geschichten aus dem alten China“ im Literaturhaus in der Fasanenstraße, und am Dienstag zur selben Zeit geht es im Rathaus Charlottenburg um „Märchen von Hexen und weisen Frauen“ (Sigrid Früh). Die reinen Kinderveranstaltungen sind natürlich vormittags oder nachmittags.

Informationen und Termine sind zu erhalten beziehunsweise zu erfragen bei den Bezirksämtern oder bei der Neuen Gesellschaft für Literatur, Rosenthaler Straße 38, Mitte, Telefon: 2833983.

Geleitet werden die Märchentage von Horst-Dieter Klock, Telefon: 2116304. Foto: Michael Trippel