Lokalkoloratur

Kein Stück weiter, dafür ein bißchen desillusionierter ist die GAL-Abgeordnete Petra Bödeker-Schoemann nach der Beantwortung ihrer Kleinen Anfrage. Sie wollte wissen, ob die drei größten Hamburger Ruderclubs „Allemannia“, „Germania“ und „Favorite Hammonia“, die seit Jahrzehnten die schicksten Plätze an der Außenalster besetzt halten, tatsächlich keine Frauen aufnehmen. Die Antwort fiel zweideutig aus: Zwar gebe es in den Vereinssatzungen keine Klausel, die Frauen ausschließt. Gleichwohl seien die Mitglieder „traditionell männlichen Geschlechts“. Da jedoch Frauen „als Gäste“ in den Vereinen rudern, gebe es „keinen Anhaltspunkt für frauenfeindliches Verhalten“. „Die sind schlau genug, nicht in die Satzung zu schreiben, daß sie keine Frauen nehmen“, schlußfolgert Petra Bödeker-Schoemann. Eine „subtile und faktische“ Art der Frauendiskriminierung, gegen die rechtlich nichts zu machen sei, für die es der Öffentlichkeit die Augen zu öffnen gelte. So plädiert die 38jährige Betriebswirtin dafür, den drei Clubs künftig weder Hochleistungssportförderung noch Bezirkssondermittel zukommen zu lassen. Dieses Geld sollten Vereine bekommen, in deren Satzungen geschrieben steht, daß sie Frauen gerne aufnehmen. levi